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Pflege und Betreuung zu Hause

Geschrieben von

Lukas Meier

Veröffentlicht am
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Formen der Pflege daheim: Angehörigenpflege, Spitex & professionelle Betreuungsangebote

Eine häusliche Pflege ermöglicht älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben in der gewohnten Umgebung. Über 95% der Senioren ab 65 Jahren in der Schweiz leben zu Hause und erhalten dort bei Bedarf Unterstützung [Meier]. Die Versorgung basiert dabei auf verschiedenen Säulen: der familiären Pflege durch Angehörige, der professionellen Pflege durch die Spitex sowie ergänzenden Betreuungsangeboten [Meier].

 

Die Spitex-Organisationen betreuen jährlich über 450.000 Menschen in deren Zuhause [Spitex Verband Schweiz] und bilden mit über 63.000 Mitarbeitenden das Rückgrat der professionellen ambulanten Pflege in der Schweiz. Sie bieten ein umfassendes Leistungsspektrum von der Grundpflege über die medizinische Behandlungspflege sowie psychiatrische Pflege bis hin zu hauswirtschaftlichen Diensten. Diese gewährleisten durch ihre flächendeckende Präsenz eine verlässliche Versorgung in städtischen sowie ländlichen Gebieten. Die nicht-gewinnorientierten Spitex-Organisationen halten dabei einen Marktanteil von 73,6% [Brunner].

 

Ergänzend zur Spitex bieten private Betreuungsdienste stundenweise oder dauerhafte Unterstützung an. Diese Dienste können flexibel an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden und reichen von der Tagesbetreuung bis zur 24-Stunden-Betreuung. Die Betreuungsintensität orientiert sich dabei am individuellen Bedarf sowie den Wünschen der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen.

 

Eine zentrale Rolle in der häuslichen Pflege spielen die Hausärzte sowie weitere Gesundheitsfachpersonen wie z.B. Physiotherapeuten. Sie koordinieren die medizinische Versorgung, stellen notwendige Verordnungen aus sowie überwachen den Gesundheitszustand. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht eine ganzheitliche Betreuung und trägt wesentlich zum Erfolg der häuslichen Pflege bei.

Medizinische und grundpflegerische Versorgung

 

Die medizinische und grundpflegerische Versorgung zu Hause umfasst ein breites Spektrum an Leistungen. Die Grundpflege beinhaltet die körpernahe Versorgung wie Körperpflege, Mobilisation und Hilfe bei der Nahrungsaufnahme. Die medizinische Behandlungspflege umfasst ärztlich verordnete Massnahmen wie Medikamentengabe, Wundversorgung und weitere therapeutische Leistungen.

 

Die Qualität der Versorgung wird durch unterschiedlich qualifizierte Fachkräfte sichergestellt. Diese verfügen mindestens über eine pflegerische Grundausbildung und nehmen zudem an Aus- und Weiterbildungsmassnahmen teil. Die regelmässige Kontrolle der Leistungserbringung ist Gegenstand des vorgeschriebenen Qualitätsmanagements einer jeden Spitex. Besonders wertvoll ist die enge Zusammenarbeit zwischen Pflegefachkräften und Hausärzten, damit eine optimale medizinische Versorgung gewährleistet ist. Eine regelmässige Überprüfung und Anpassung der Pflegemassnahmen stellt sicher, dass diese stets an den aktuellen Gesundheitszustand angepasst werden kann.

 

Wesentlicher Bestandteil einer professionellen Pflege zuhause ist die fachkundige Beratung aller Akteure. Pflegefachpersonen beraten Patienten, deren Angehörige und eventuelles Betreuungspersonal hinsichtlich der korrekten Einnahme von Medikamenten, erklären Präventionsmassnahmen und schulen sowohl Betroffene als auch Angehörige im Umgang mit spezifischen Krankheitsbildern. Diese Form der Aus- und Weiterbildung kann massgeblich zur Vermeidung von Komplikationen sowie zu einer verbesserten Pflege im eigenen Zuhause beitragen.

 

Die pflegerische Versorgung wird durch begleitende therapeutische Angebote ergänzt. Physiotherapeuten unterstützen die Mobilität sowie Beweglichkeit, Ergotherapeuten fördern die Selbstständigkeit im Alltag, und Logopäden helfen bei Sprach- sowie Schluckstörungen. Diese therapeutischen Massnahmen können auch in der häuslichen Umgebung durchgeführt werden.

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Betreuung und hauswirtschaftliche Unterstützung

 

Die hauswirtschaftliche Unterstützung und Betreuung bildet eine wichtige Ergänzung zur medizinischen Pflege. In der Schweiz werden jährlich über 6 Millionen Stunden hauswirtschaftliche und sozialbetreuerische Leistungen erbracht [Meier]. Diese umfassen Reinigung, Wäschepflege, Einkäufe und Mahlzeitenzubereitung – Tätigkeiten, die für ein selbstbestimmtes Leben unerlässlich sind.

 

Ein strukturierter Tagesablauf mit festen Ritualen gibt Orientierung und Sicherheit. Die Betreuungskräfte achten darauf, dass gewohnte Abläufe beibehalten werden können. Die Unterstützung erstreckt sich auch auf administrative Aufgaben wie die Organisation von Terminen, die Verwaltung von Dokumenten sowie die Kommunikation mit Behörden und Versicherungen.

 

Die soziale Betreuung geht dabei über praktische Hilfestellungen hinaus. Regelmässige Gespräche und gemeinsame Aktivitäten fördern die geistige Fitness und wirken der Vereinsamung entgegen. Betreuungspersonen begleiten bei Spaziergängen, unterstützen bei Hobbys und ermöglichen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.

Organisation und Koordination der häuslichen Pflege

 

Eine erfolgreiche häusliche Pflege basiert auf einem durchdachten Betreuungskonzept. Die Koordination beginnt mit einer umfassenden Bedarfsanalyse, bei der die individuellen Bedürfnisse ermittelt und ein massgeschneiderter Pflegeplan erstellt wird. Dieser Plan berücksichtigt sowohl die medizinisch-pflegerischen Anforderungen als auch die persönlichen Gewohnheiten der zu betreuenden Person.

 

Die Abstimmung zwischen professionellen Diensten und Angehörigen bildet das Fundament der Betreuungsorganisation. So sollte ein detaillierter Betreuungsplan die Aufgabenverteilung festlegen und die Verantwortlichkeiten aller Beteiligten definieren. Regelmässige Besprechungen ermöglichen den Austausch über Veränderungen im Pflegebedarf sowie die Anpassung der Betreuungsmassnahmen.

 

Die Dokumentation von Betreuungsleistungen spielt eine zentrale Rolle für die Qualitätssicherung und ist zudem vorgeschrieben, wenn grundpflegerische Massnahmen von Betreuungspersonen oder Angehörigen kassenfähig abgerechnet werden sollen. Ein Betreuungsjournal erfasst alle relevanten Informationen und ermöglicht die Nachvollziehbarkeit der durchgeführten Massnahmen. Zudem sind Notfallpläne und Vertretungsregelungen wichtig, um die Versorgungssicherheit auch in unvorhergesehenen Situationen zu gewährleisten.

 

Digitale Planungs- sowie Dokumentationssysteme unterstützen zunehmend die Organisation der häuslichen Pflege. Diese ermöglichen eine effiziente Koordination aller Beteiligten sowie einen schnellen Informationsaustausch. In der Schweiz nutzen bereits 85% der Spitex-Organisationen digitale Systeme für die Pflegeplanung sowie -dokumentation [Spitex Verband Schweiz].

Finanzierung der häuslichen Pflege und Betreuung

 

Die Finanzierung der häuslichen Pflege in der Schweiz basiert auf einem differenzierten System. Die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) übernimmt die Kosten für ärztlich verordnete Pflegeleistungen. Diese umfassen die Grundpflege und medizinische Behandlungspflege. Die Ausgaben für die spitalexterne Pflege betragen jährlich etwa 1,75 Milliarden Schweizer Franken [Statista]. Die Langzeitpflegekosten werden sich gemäss aktuellen Prognosen bis zum Jahr 2050 auf etwa 31,3 Milliarden Franken pro Jahr verdoppeln [Elvedi].

 

Hauswirtschaftliche Leistungen und Betreuungsangebote fallen in der Regel nicht unter die Kostenübernahme der Grundversicherung. Die Kosten für diese wichtigen Unterstützungsleistungen tragen die Betroffenen mehrheitlich selbst. Studien zeigen, dass diese finanzielle Belastung dazu führt, dass nicht alle benötigten Leistungen in Anspruch genommen werden [Meier].

 

Fallweise können Ergänzungsleistungen zur AHV/IV zusätzliche Kosten der häuslichen Pflege abdecken. Diese Leistungen kommen zum Tragen, wenn die Rente und das übrige Einkommen die minimalen Lebenshaltungskosten nicht decken. Die kantonalen Sozialversicherungsämter informieren über regionale Unterstützungsangebote und beraten bei der Erschliessung weiterer Finanzierungsquellen wie EL und die Hilflosenentschädigung.

 

Private Zusatzversicherungen bieten weitere Möglichkeiten zur Finanzierung von Betreuungsleistungen. Diese können erweiterte hauswirtschaftliche Hilfen, Transportdienste sowie zusätzliche Pflegeleistungen abdecken. Jedoch lohnt es sich in den Versicherungsbedingungen genau zu studieren, welche Leistungen genau abgedeckt sind und über welchen Zeitraum. Zudem können krankheitsbedingte Kosten der häuslichen Pflege, die die zumutbare Eigenleistung übersteigen, in der Steuererklärung als Abzüge geltend gemacht werden.

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Quellenverzeichnis

  1. Meier, F., Brunner, B. (2023). Spitex Statistik 2023: Mehr Pflegende und mehr verrechnete Stunden. Bundesamt für Statistik. https://www.spitex.ch/
  2. Spitex Verband Schweiz (2023). Spitex Statistik 2022. https://www.spitex.ch/
  3. Brunner, B., Hedinger, S., Meier, F., Lenzin, G., Carlander, M. (2020). Betreuung von Seniorinnen und Senioren zu Hause: Bedarf und Kosten. Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie. https://www.prosenectute.ch
  4. Statista (2023). Statistiken zur Pflege in der Schweiz. https://de.statista.com/
  5. Elvedi, C. (2019). Die Zukunft der Langzeitpflege in der Schweiz. Institut für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen. https://www.ivw.unisg.ch
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Lukas Meier

Freier Redakteur

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