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Marian Birkholz

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ältere Frau mit Krückstock geht die Treppen am Geländer runter

Sturzprophylaxe: Sicher und stabil im Alter

Geschrieben von

Lukas Meier

Veröffentlicht am
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Sturzrisiko im Alter: Zahlen und Fakten

Das Sturzrisiko steigt mit zunehmendem Alter signifikant an und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit und Lebensqualität älterer Menschen dar. In der Schweiz ereignen sich jährlich etwa 288’000 Stürze, wobei die Folgen oft schwerwiegend sind. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass fast 1’400 dieser Sturzopfer tödliche Verletzungen erleiden, von denen 95% über 65 Jahre alt sind.

Häufigkeit von Stürzen bei Senioren

Statistiken zeigen, dass etwa ein Drittel der Menschen ab 65 Jahren mindestens einmal im Jahr stürzt. Diese hohe Inzidenz unterstreicht die Dringlichkeit effektiver Sturzpräventionsmassnahmen. Mit jedem Lebensjahr steigt das Risiko weiter an, was die Bedeutung frühzeitiger Interventionen hervorhebt.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Gründe für Stürze im Alter sind vielfältig und oft multifaktoriell. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • Biologische Faktoren: Altersbedingte Veränderungen, chronische Erkrankungen, verringerte Muskelkraft und Balanceprobleme
  • Äussere Faktoren: Unzureichende Beleuchtung, lose Teppiche, ungeeignetes Schuhwerk und Stolperfallen in der Wohnung
  • Medikamentöse Faktoren: Bestimmte Medikamente können Schwindel oder Benommenheit verursachen und dadurch das Sturzrisiko erhöhen

Das Bewusstsein für diese Risikofaktoren ist der erste Schritt zur effektiven Sturzprävention. Durch gezielte Massnahmen in den Bereichen Bewegung, Wohnraumanpassung und regelmässige Gesundheitschecks kann das Sturzrisiko erheblich reduziert werden. Die folgenden Kapitel bieten detaillierte Einblicke in praktische Strategien zur Sturzprophylaxe, die älteren Menschen helfen, sicher und selbstständig zu leben.

Gleichgewichtstraining: Der Schlüssel zur Sturzprävention

Regelmässiges Gleichgewichtstraining bildet das Fundament einer effektiven Sturzprophylaxe. Es stärkt nicht nur die Muskulatur, sondern verbessert auch die Koordination und Reaktionsfähigkeit – entscheidende Faktoren zur Verhinderung von Stürzen im Alltag.

Warum Gleichgewichtstraining so wichtig ist

Studien belegen, dass gezieltes Training das Sturzrisiko um bis zu 40% reduzieren kann. Es hilft, die altersbedingte Abnahme der Muskelkraft und Balancefähigkeit auszugleichen und fördert gleichzeitig die Körperwahrnehmung. Diese Kombination ermöglicht es älteren Menschen, sicherer zu gehen und schneller auf Gleichgewichtsstörungen zu reagieren.

Effektive Übungen für zu Hause

Folgende Übungen können leicht in den Alltag integriert werden:

  • Einbeinstand: Beginnen Sie mit 10 Sekunden pro Bein und steigern Sie die Dauer allmählich.
  • Tandemstand: Stellen Sie einen Fuss direkt vor den anderen und halten Sie die Position.
  • Fersenzehen-Gang: Gehen Sie abwechselnd auf den Fersen und Zehenspitzen.
  • Gewichtsverlagerungen: Verlagern Sie im Stand das Gewicht langsam von einem Bein auf das andere.

Es wird empfohlen, diese Übungen täglich für 15-20 Minuten durchzuführen, idealerweise unter Aufsicht oder nach Anleitung eines Physiotherapeuten.

Kombinierte Trainingsansätze

Für optimale Ergebnisse sollte das Gleichgewichtstraining mit anderen Bewegungsformen kombiniert werden:

Trainingsform Nutzen für die Sturzprävention
Krafttraining Stärkt die Muskulatur, besonders in Beinen und Rumpf
Ausdauertraining Verbessert die allgemeine Fitness und Belastbarkeit
Beweglichkeitstraining Erhöht die Gelenkbeweglichkeit und Körperwahrnehmung

Regelmässige Teilnahme an Gruppenaktivitäten wie Tai Chi oder spezielle Seniorengymnastik kann zusätzlich motivieren und die soziale Interaktion fördern. Wichtig ist, dass das Training individuell angepasst und langsam gesteigert wird, um Überforderung zu vermeiden und den Spassfaktor zu erhalten.

Durch die Integration von Gleichgewichtsübungen in den täglichen Ablauf können ältere Menschen ihre Standfestigkeit signifikant verbessern. Dies führt nicht nur zu einer Reduktion des Sturzrisikos, sondern steigert auch das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität im Alter.

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älterer Mann der auf der Couch am Tablet sitzt

Sicherheit zu Hause: Effektive Wohnraumanpassungen

Die Gestaltung des Wohnraums spielt eine entscheidende Rolle bei der Sturzprävention. Durch gezielte Anpassungen lässt sich das häusliche Umfeld sicherer gestalten und das Sturzrisiko erheblich reduzieren. Eine durchdachte Wohnraumanpassung ermöglicht es älteren Menschen, sich in ihren eigenen vier Wänden sicher und selbstständig zu bewegen.

Grundlegende Sicherheitsmassnahmen

Folgende Massnahmen bilden die Basis für einen sturzpräventiven Wohnraum:

  • Entfernung von Stolperfallen wie losen Teppichen oder herumliegenden Kabeln
  • Installation von Handläufen an Treppen und in Korridoren
  • Verbesserung der Beleuchtung, insbesondere in Durchgangsbereichen und am Bett
  • Anbringung von rutschfesten Matten in Badezimmer und Dusche

Raumspezifische Anpassungen

Jeder Raum erfordert spezifische Sicherheitsvorkehrungen:

Raum Empfohlene Anpassungen
Badezimmer Haltegriffe an Toilette und Dusche, erhöhter Toilettensitz, rutschfeste Oberflächen
Küche Häufig genutzte Gegenstände in Griffhöhe platzieren, rutschfeste Bodenbeläge
Schlafzimmer Nachttischlampe in Reichweite, freie Gehwege zum Bad, stabiles Bettgestell
Wohnzimmer Stabile Sitzgelegenheiten, keine freiliegenden Kabel, gute Allgemeinbeleuchtung

Technische Hilfsmittel zur Sturzprävention

Moderne Technologien können die Sicherheit zusätzlich erhöhen:

  • Bewegungsmelder für automatische Beleuchtung
  • Notrufsysteme für schnelle Hilfe im Ernstfall
  • Elektrisch verstellbare Betten für leichteres Aufstehen
  • Treppenlifte für mehrgeschossige Wohnungen

Bei der Implementierung von Wohnraumanpassungen ist es wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Gewohnheiten der Bewohner zu berücksichtigen. Eine professionelle Beratung durch Ergotherapeuten oder spezialisierte Wohnberater kann helfen, massgeschneiderte Lösungen zu finden, die sowohl sicher als auch praktisch sind.

Regelmässige Überprüfungen und Anpassungen der Wohnumgebung sind empfehlenswert, da sich die Bedürfnisse im Laufe der Zeit ändern können. Eine sichere häusliche Umgebung trägt nicht nur zur Sturzprävention bei, sondern fördert auch das Gefühl von Unabhängigkeit und Wohlbefinden im eigenen Zuhause.

Hilfsmittel und Schuhwerk: Unterstützung im Alltag

Die richtige Auswahl von Hilfsmitteln und Schuhwerk spielt eine zentrale Rolle in der Sturzprävention. Diese Unterstützungen können die Mobilität und Sicherheit älterer Menschen im Alltag erheblich verbessern und das Risiko von Stürzen deutlich reduzieren.

Geeignete Hilfsmittel zur Sturzprävention

Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die speziell zur Unterstützung der Mobilität und zur Verbesserung der Sicherheit entwickelt wurden:

  • Gehstöcke und Rollatoren: Bieten zusätzliche Stabilität beim Gehen
  • Haltegriffe: Erleichtern das Aufstehen und geben Sicherheit in kritischen Bereichen
  • Toilettensitzerhöhungen: Erleichtern das Hinsetzen und Aufstehen
  • Badewannenbretter und Duschhocker: Erhöhen die Sicherheit bei der Körperpflege
  • Greifhilfen: Ermöglichen das sichere Erreichen von Gegenständen ohne Strecken oder Bücken

Die Auswahl des passenden Hilfsmittels sollte individuell und nach Möglichkeit in Absprache mit einem Ergotherapeuten oder Physiotherapeuten erfolgen, um optimale Unterstützung zu gewährleisten.

Die Bedeutung des richtigen Schuhwerks

Geeignetes Schuhwerk ist ein oft unterschätzter, aber entscheidender Faktor in der Sturzprävention. Folgende Eigenschaften sollten Schuhe für ältere Menschen aufweisen:

Eigenschaft Nutzen
Rutschfeste Sohlen Verbessern den Halt auf verschiedenen Untergründen
Fester Halt Stabilisieren den Fuss und verhindern Umknicken
Bequeme Passform Vermeidet Druckstellen und ermöglicht sicheres Gehen
Niedriger, breiter Absatz Gewährleistet Stabilität und reduziert das Sturzrisiko

Es ist ratsam, Schuhe regelmässig auf Abnutzung zu überprüfen und bei Bedarf auszutauschen. Auch Hausschuhe sollten diese Kriterien erfüllen, da viele Stürze im häuslichen Umfeld passieren.

Anpassung und Schulung im Umgang mit Hilfsmitteln

Die korrekte Verwendung von Hilfsmitteln ist ebenso wichtig wie ihre Anschaffung. Eine professionelle Einweisung und regelmässiges Üben können die Effektivität der Hilfsmittel erheblich steigern:

  • Individuelle Anpassung von Gehhilfen an die Körpergrösse und Bedürfnisse des Nutzers
  • Schulung im sicheren Umgang mit Rollatoren, insbesondere beim Überwinden von Hindernissen
  • Regelmässige Überprüfung der Hilfsmittel auf Funktionalität und Sicherheit
  • Beratung zur Integration der Hilfsmittel in den Alltag

Der Einsatz von geeigneten Hilfsmitteln und Schuhwerk kann die Selbstständigkeit und Sicherheit älterer Menschen signifikant verbessern. Sie ermöglichen es, alltägliche Aktivitäten mit mehr Vertrauen und geringerem Sturzrisiko durchzuführen. Eine regelmässige Überprüfung und Anpassung der verwendeten Hilfsmittel an sich ändernde Bedürfnisse ist dabei unerlässlich, um langfristig von ihrer unterstützenden Wirkung zu profitieren.

Gesundheitscheck: Sehtest und Medikamentenüberprüfung

Regelmässige Gesundheitschecks sind ein essentieller Bestandteil der Sturzprophylaxe. Besonders wichtig sind dabei Sehtests und eine gründliche Überprüfung der Medikation, da beide Faktoren einen erheblichen Einfluss auf das Sturzrisiko haben können.

Die Bedeutung regelmässiger Sehtests

Eine gute Sehfähigkeit ist unerlässlich, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen und sicher zu navigieren. Mit zunehmendem Alter können sich jedoch verschiedene Sehprobleme entwickeln:

  • Altersbedingte Makuladegeneration
  • Grauer Star (Katarakt)
  • Glaukom (Grüner Star)
  • Diabetische Retinopathie

Experten empfehlen, ab dem 60. Lebensjahr jährlich einen umfassenden Sehtest durchführen zu lassen. Dieser sollte nicht nur die Sehschärfe, sondern auch das periphere Sehen und die Kontrastwahrnehmung umfassen. Frühzeitig erkannte Sehprobleme können oft effektiv behandelt werden, was das Sturzrisiko signifikant reduziert.

Medikamentenüberprüfung zur Sturzprävention

Bestimmte Medikamente oder Kombinationen von Medikamenten können Nebenwirkungen wie Schwindel, Benommenheit oder Blutdruckschwankungen verursachen und dadurch das Sturzrisiko erhöhen. Eine regelmässige Überprüfung der Medikation ist daher unerlässlich.

Medikamentengruppe Mögliche sturzrelevante Nebenwirkungen
Blutdrucksenker Orthostatische Hypotonie, Schwindel
Schlaf- und Beruhigungsmittel Benommenheit, verlangsamte Reaktionszeit
Antidepressiva Schwindel, Sehstörungen, Gleichgewichtsprobleme
Diuretika Dehydration, Elektrolytstörungen

Es wird empfohlen, mindestens einmal jährlich oder bei Änderungen im Gesundheitszustand eine umfassende Medikamentenüberprüfung durch den Hausarzt oder einen Geriater durchführen zu lassen. Dabei sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  • Überprüfung der Notwendigkeit jedes einzelnen Medikaments
  • Anpassung der Dosierungen an den aktuellen Gesundheitszustand
  • Identifikation möglicher Wechselwirkungen zwischen Medikamenten
  • Erwägung von Alternativen mit geringerem Sturzrisiko

Weitere wichtige Gesundheitschecks

Neben Sehtests und Medikamentenüberprüfung sind auch folgende Untersuchungen für die Sturzprävention relevant:

  • Hörtests: Gutes Hören ist wichtig für die räumliche Orientierung und Gleichgewichtserhaltung
  • Knochendichtemessung: Zur Früherkennung von Osteoporose, die das Frakturrisiko bei Stürzen erhöht
  • Kardiovaskuläre Untersuchungen: Zur Erkennung von Herzrhythmusstörungen oder anderen Herz-Kreislauf-Problemen, die Schwindel verursachen können
  • Neurologische Checks: Zur Überprüfung der Nervenfunktion und Identifikation möglicher Gleichgewichtsstörungen

Regelmässige und umfassende Gesundheitschecks sind ein Schlüsselelement in der Sturzprävention. Sie ermöglichen es, potenzielle Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und geeignete Massnahmen zu ergreifen. Durch die Kombination von Sehtests, Medikamentenüberprüfungen und anderen gezielten Untersuchungen kann das Sturzrisiko erheblich reduziert und die Lebensqualität im Alter verbessert werden.

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Lukas Meier

Freier Redakteur

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