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Schlaganfall

Schlaganfall im Alter: Prävention und Rehabilitation

Geschrieben von

Lukas Meier

Veröffentlicht am
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Schlaganfall verstehen: Ursachen und Mechanismen der Erkrankung

Ein Schlaganfall tritt auf, wenn die Blutversorgung in bestimmten Hirnarealen plötzlich unterbrochen wird. Die Folge ist eine Mangeldurchblutung, die zum Absterben von Hirngewebe führt. In der Schweiz erleiden jährlich etwa 16.000 Menschen einen Schlaganfall, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter deutlich ansteigt [Jung].

Bei einem ischämischen Schlaganfall verstopft ein Blutgerinnsel ein Gefäss im Gehirn. Dies macht etwa 85 Prozent aller Fälle aus. Deutlich seltener sind hämorrhagische Schlaganfälle, bei denen ein Blutgefäss im Gehirn platzt und eine Hirnblutung verursacht. In beiden Fällen werden die betroffenen Hirnareale nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, wodurch Nervenzellen bereits nach wenigen Minuten unwiederbringlich geschädigt werden können.

Die häufigsten Auslöser für einen Schlaganfall sind Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Arterienverkalkung. Weitere bedeutende Risikofaktoren sind Diabetes, erhöhte Blutfettwerte sowie Übergewicht. Auch Bewegungsmangel und Rauchen erhöhen das Schlaganfallrisiko erheblich. Besonders gefährdet sind Menschen mit mehreren dieser Risikofaktoren, da sich die negativen Effekte gegenseitig verstärken können.

Die Zeit ist bei einem Schlaganfall der entscheidende Faktor. Je schneller medizinische Hilfe eintrifft, desto besser sind die Heilungschancen. In spezialisierten Stroke Centers liegt die Mortalitätsrate bei etwa 6,8 Prozent, während sie in einzelnen Zentren durch optimierte Behandlungsabläufe sogar auf unter 2 Prozent gesenkt werden konnte [Arnold]. Moderne Therapiemöglichkeiten können das Ausmass der Hirnschädigung deutlich reduzieren – vorausgesetzt, die Behandlung beginnt rechtzeitig.

Warnsignale rechtzeitig erkennen: Der FAST-Test rettet Leben

Die frühzeitige Erkennung eines Schlaganfalls entscheidet massgeblich über den Behandlungserfolg. Der FAST-Test hat sich als effektive Methode etabliert, um die häufigsten Symptome schnell und zuverlässig zu identifizieren. FAST steht dabei für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit) und ermöglicht auch medizinischen Laien eine erste Einschätzung der Situation [Fischer].

FAST-KomponenteAnzeichen
Face (Gesicht)Einseitig hängender Mundwinkel, asymmetrisches Lächeln
Arms (Arme)Lähmungserscheinungen, Kraftverlust einer Körperseite
Speech (Sprache)Verwaschene Sprache, Wortfindungsstörungen
Time (Zeit)Sofort Notruf 144 wählen

Neben den FAST-Symptomen können weitere Warnsignale auftreten. Dazu gehören plötzliche Sehstörungen, starke Kopfschmerzen ohne erkennbare Ursache sowie Schwindel mit Koordinationsstörungen. Auch vorübergehende Beschwerden, die sich nach kurzer Zeit wieder zurückbilden, können Vorboten eines schweren Schlaganfalls sein und sollten ernst genommen werden.

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall zählt jede Minute. Die moderne Notfallmedizin verfügt über wirksame Therapiemöglichkeiten, die jedoch nur innerhalb eines engen Zeitfensters zum Einsatz kommen können. Die Rettungskette beginnt mit dem Notruf 144 und führt über den Rettungsdienst direkt in ein spezialisiertes Stroke Center, wo ein eingespieltes Team aus Neurologen und weiteren Fachärzten die notwendige Behandlung einleitet [Jung].

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Vorbeugende Massnahmen: Risikofaktoren aktiv minimieren

Die Kontrolle des Blutdrucks spielt eine zentrale Rolle bei der Schlaganfallprävention. Ein optimal eingestellter Blutdruck sollte bei gesunden Erwachsenen unter 140/90 mmHg liegen. Regelmässige Messungen und die konsequente Einnahme verschriebener Medikamente bilden dabei die Grundlage der Prävention. Aktuelle Studien zeigen, dass bereits eine moderate Senkung des Blutdrucks das Schlaganfallrisiko deutlich reduzieren kann [Arnold].

Eine ausgewogene Ernährung nach mediterranem Vorbild unterstützt die Gefässgesundheit nachhaltig. Besonders wertvoll sind Omega-3-Fettsäuren aus Meeresfisch, Vollkornprodukte sowie reichlich frisches Obst und Gemüse. Die Reduktion von Salzkonsum und gesättigten Fettsäuren entlastet das Herz-Kreislauf-System zusätzlich. Regelmässige körperliche Aktivität verstärkt diese positiven Effekte und verbessert die Durchblutung im gesamten Organismus.

Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen die frühzeitige Erkennung von Risikofaktoren. Ab dem 40. Lebensjahr empfehlen Fachärzte jährliche Gesundheits-Check-ups. Dabei werden neben dem Blutdruck auch Blutzucker, Cholesterinwerte und weitere relevante Parameter überprüft. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen erlauben eine individuelle Anpassung der Präventionsmassnahmen [Fischer].

Der Verzicht auf Tabakkonsum gehört zu den wirksamsten Präventionsmassnahmen. Rauchen schädigt die Blutgefässe direkt und erhöht das Risiko für Arteriosklerose erheblich. Auch übermässiger Alkoholkonsum belastet das kardiovaskuläre System und sollte vermieden werden. Die Kombination dieser Lebensstiländerungen mit regelmässiger ärztlicher Kontrolle bildet das Fundament einer effektiven Schlaganfallprävention.

Rehabilitation nach dem Schlaganfall: Der Weg zurück in den Alltag

Die Rehabilitation beginnt bereits während des Aufenthalts im Akutspital und wird anschliessend in spezialisierten Rehabilitationskliniken fortgesetzt. Ein interdisziplinäres Team aus Neurologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden entwickelt dabei einen individuellen Therapieplan. Aktuelle Studien belegen, dass eine früh beginnende, intensive Rehabilitation die Chancen auf eine weitgehende Wiederherstellung der Funktionen deutlich erhöht [Arnold].

Die stationäre Rehabilitation umfasst verschiedene Therapieformen, die täglich mehrmals stattfinden. Physiotherapeutische Übungen zielen darauf ab, Beweglichkeit und Kraft wiederherzustellen. Die Ergotherapie trainiert alltägliche Handlungen wie Ankleiden oder Essen. Bei Sprachstörungen hilft die Logopädie, die Kommunikationsfähigkeit zu verbessern. Neuropsychologische Therapien unterstützen die geistige Leistungsfähigkeit und helfen bei der Verarbeitung der neuen Lebenssituation.

Die Fortschritte während der Rehabilitation sind individuell sehr unterschiedlich. Etwa die Hälfte der Betroffenen erreicht eine vollständige Genesung, während andere mit bleibenden Einschränkungen leben müssen. Die Motivation der Patienten und die Unterstützung durch Angehörige spielen dabei eine wichtige Rolle. In spezialisierten Rehabilitationszentren liegt die Erfolgsquote für eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität bei über 80 Prozent [Fischer].

Moderne Hilfsmittel unterstützen den Rehabilitationsprozess und erleichtern den Alltag. Dazu gehören spezielle Gehhilfen, angepasstes Essbesteck oder elektronische Kommunikationshilfen. Die Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für notwendige Hilfsmittel. Auch bauliche Anpassungen im häuslichen Umfeld können erforderlich sein, um eine sichere Rückkehr nach Hause zu ermöglichen.

Sekundärprävention: Weiteren Schlaganfällen vorbeugen

Nach einem überstandenen Schlaganfall steht die Vermeidung eines erneuten Ereignisses im Mittelpunkt. Die Sekundärprävention basiert auf einer sorgfältig abgestimmten medikamentösen Therapie. Je nach Ursache des ersten Schlaganfalls kommen dabei verschiedene Medikamente zum Einsatz. Besonders wichtig sind Wirkstoffe zur Hemmung der Blutgerinnung, die das Risiko für weitere Gefässverschlüsse deutlich senken [Arnold].

Die regelmässige Einnahme der verordneten Medikamente bildet das Fundament der Sekundärprävention. Blutverdünnende Medikamente wie Acetylsalicylsäure oder moderne Antikoagulanzien verhindern die Bildung neuer Blutgerinnsel. Bei Vorhofflimmern als Ursache des Schlaganfalls sind spezielle Gerinnungshemmer erforderlich. Blutdrucksenkende Medikamente und Cholesterinsenker ergänzen die Therapie.

Die konsequente Umstellung des Lebensstils verstärkt die Wirkung der medikamentösen Behandlung. Regelmässige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Nikotin reduzieren das Risiko eines erneuten Schlaganfalls erheblich. Studien zeigen, dass Menschen, die nach einem Schlaganfall ihren Lebensstil nachhaltig ändern, ein deutlich geringeres Risiko für ein weiteres Ereignis haben [Fischer].

Regelmässige Kontrolluntersuchungen ermöglichen die frühzeitige Erkennung von Risikofaktoren. In spezialisierten Nachsorgesprechstunden werden dabei nicht nur die Medikamente überprüft, sondern auch Gefässultraschall und weitere diagnostische Verfahren eingesetzt. Die engmaschige Betreuung durch Fachärzte erhöht die Sicherheit und gibt Betroffenen die Gewissheit, optimal versorgt zu sein.

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Quellenverzeichnis

  1. Arnold, M., Jung, S., Fischer, U. (2022): MAS Stroke Medicine – Neuer europäischer Weiterbildungsstudiengang zu Schlaganfall. Universität Bern und Inselspital. Link
  2. Fischer, U., Arnold, M. (2022): Stroke Center – Optimale Versorgung von Schlaganfallpatienten. Luzerner Kantonsspital. Link
  3. Jung, S., Arnold, M., Fischer, U. (2022): ESTREL-Studie zur Verbesserung der Rehabilitation nach Schlaganfall. Felix Platter-Spital AG. Link
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Lukas Meier

Freier Redakteur

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