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Neurologische Erkrankungen

Neurologische Erkrankungen und ihre Behandlung

Geschrieben von

Lukas Meier

Veröffentlicht am
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Die Vielfalt neurologischer Erkrankungen

Neurologische Erkrankungen können das zentrale und periphere Nervensystem in unterschiedlicher Weise beeinträchtigen. Die Bandbreite reicht von Kopfschmerzen und Migräne, die 1,6 Millionen Menschen betreffen, bis zu komplexen Erkrankungen wie Neuropathien, Multiple Sklerose und demenziellen Erkrankungen. Etwa eine Million Menschen benötigen jährlich ambulante neurologische Behandlungen [Biethahn].

Zu den weitverbreiteten neurologischen Erkrankungen zählen Neuropathien, die etwa 400.000 Menschen in der Schweiz betreffen. Diese Erkrankungen äussern sich häufig durch Gefühlsstörungen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den Extremitäten. Demenzielle Erkrankungen manifestieren sich bei etwa 115.000 Personen, während zerebrovaskuläre Erkrankungen ungefähr 100.000 Menschen betreffen.

Dementsprechend hoch sind auch die wirtschaftlichen Dimensionen: Psychiatrisch-neurologische Erkrankungen verursachen jährliche Kosten von etwa 15 Milliarden Franken, wobei neurologische und neurochirurgische Krankheiten rund 22 Prozent der Gesamtkosten ausmachen [Swissinfo]. Auf der anderen Seite entwickelt sich auch die medizinische Versorgung stetig weiter. Von 426 Neurologen im Jahr 2009 ist ihre Zahl auf 724 im Jahr 2022 gestiegen.

Gleichgewichtsstörungen, Koordinationsprobleme, Veränderungen der Sinneswahrnehmung, wiederkehrende Kopfschmerzen oder ungewöhnliche Müdigkeit können auf zugrundeliegende neurologische Probleme hinweisen. Solche Warnsignale sollten ernst genommen werden, auch, weil die Früherkennung eine entscheidende Rolle für den weiteren Krankheitsverlauf spielt.

Präzise Diagnostik als Grundlage

Die moderne neurologische Diagnostik nutzt ein breites Spektrum hochentwickelter Untersuchungsmethoden. Bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT) erlauben detaillierte Einblicke in Gehirn- und Nervenstrukturen. Diese Technologien bilden die Grundlage für präzise Diagnosestellungen.

Besonders wichtig ist die frühzeitige Erkennung neurologischer Erkrankungen, da dies den Behandlungserfolg massgeblich beeinflusst. Spezialisierte Einrichtungen wie die neuroimmunologische Studienambulanz spielen eine Schlüsselrolle bei der Erforschung und Diagnose von Erkrankungen wie Multiple Sklerose. Hier werden nicht nur klassische Untersuchungsmethoden eingesetzt, sondern auch innovative Ansätze zur Früherkennung entwickelt [Inselspital Bern].

Auch die Forschungsgruppe für neuromuskuläre Erkrankungen und Neurogenetik am Universitätsspital Zürich arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung diagnostischer Methoden. Dabei werden klinische, pathologische und genetische Untersuchungen kombiniert, um präzise Diagnosen stellen zu können [USZ].

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist entscheidend. Nicht nur körperliche Symptome werden untersucht, sondern auch psychische und soziale Aspekte werden in die Diagnostik einbezogen. Elektrophysiologische Untersuchungen überprüfen die Funktion von Nerven und Muskeln. Laboruntersuchungen ergänzen das diagnostische Spektrum durch die Analyse von Biomarkern, die auf spezifische neurologische Erkrankungen hinweisen können.

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Das Bobath-Konzept: Ein ganzheitlicher Therapieansatz

Das Bobath-Konzept, entwickelt in den 1940er Jahren durch Berta und Karel Bobath, stellt einen wegweisenden Ansatz in der neurologischen Rehabilitation dar. Als Physiotherapeutin erkannte Berta Bobath den engen Zusammenhang zwischen neurologischen Störungen und Bewegungseinschränkungen und erarbeitete gemeinsam mit ihrem Mann, dem Neurologen Dr. Karel Bobath, einen innovativen therapeutischen Ansatz [Dr. Bertie Bobath].

In der Schweiz fand das Konzept durch Mary Quinton und Dr. Elsbeth Köng besondere Beachtung und Weiterentwicklung. Die beiden Therapeutinnen etablierten das Bobath-Konzept als festen Bestandteil der neurologischen Rehabilitation und trugen massgeblich zu seiner wissenschaftlichen Fundierung bei.

Der Grundgedanke basiert auf der Neuroplastizität – der lebenslangen Lernfähigkeit des zentralen Nervensystems. Durch gezielte therapeutische Interventionen können neue Bewegungsmuster erlernt und gestörte Funktionen wiederhergestellt werden. Der Ansatz ist ganzheitlich und berücksichtigt nicht nur körperliche, sondern auch emotionale und kognitive Aspekte der Bewegungssteuerung [NDT Switzerland].

Die therapeutische Arbeit zeichnet sich durch höchste Individualität aus. Statt starrer Übungsprogramme steht die persönliche Situation der Patienten im Mittelpunkt. Therapeuten analysieren vorhandene Bewegungsmöglichkeiten und entwickeln massgeschneiderte Behandlungsstrategien.

Ein Kernmerkmal ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden stimmen ihre Behandlungsansätze aufeinander ab, um eine umfassende Therapie zu gewährleisten.

Therapieformen und Behandlungsstrategien

Die Behandlung neurologischer Erkrankungen basiert auf einem umfassenden Therapiekonzept, das individuell auf die jeweilige Erkrankung und den Patienten abgestimmt wird. Moderne Therapieansätze kombinieren verschiedene Behandlungsmethoden, um optimale Ergebnisse zu erzielen [USZ].

Medikamentöse Therapien spielen bei der Behandlung neurologischer Erkrankungen eine zentrale Rolle. Interessanterweise machen die Kosten für Medikamente jedoch nur etwa 2 Prozent der Gesamtkosten aus, während die stationären und ambulanten Behandlungen etwa 30 Prozent der Ausgaben verursachen [Swissinfo]. Dies verdeutlicht, dass der Schwerpunkt der Behandlung auf einer ganzheitlichen Betreuung liegt.

Die rehabilitativen Massnahmen bilden einen wichtigen Baustein im Behandlungskonzept. Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie tragen wesentlich zur Verbesserung der Lebensqualität bei. Diese Therapieformen zielen darauf ab, vorhandene Fähigkeiten zu erhalten und neue Kompetenzen aufzubauen. Dabei wird besonderer Wert auf die Förderung der Selbstständigkeit im Alltag gelegt.

TherapieformHauptziele
PhysiotherapieBeweglichkeit erhalten, Kraft aufbauen
ErgotherapieAlltagskompetenzen fördern
LogopädieSprach- und Schluckfähigkeit verbessern

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Behandlung ist die kontinuierliche neurologische Überwachung und Anpassung der Therapie. Die steigende Zahl von Neurologen in der Schweiz ermöglicht eine engmaschige Betreuung der Patienten. Regelmässige Kontrollen und Therapieanpassungen gewährleisten, dass die Behandlung optimal auf den Krankheitsverlauf abgestimmt bleibt.

Innovative Behandlungsansätze, wie sie beispielsweise in der neuroimmunologischen Studienambulanz entwickelt werden, eröffnen neue Perspektiven in der Therapie. Diese Forschungsarbeiten tragen dazu bei, dass die Behandlungsmöglichkeiten kontinuierlich erweitert und verbessert werden. Die enge Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachbereiche ermöglicht dabei eine optimale Abstimmung aller therapeutischen Massnahmen.

Leben mit neurologischen Erkrankungen

Etwa jede fünfte Person in der Schweiz ist von einer neuropsychiatrischen Erkrankung betroffen, was die gesellschaftliche Bedeutung unterstreicht [Swissinfo]. Die Bewältigung des Alltags erfordert dabei oft kreative Lösungen und angepasste Routinen.

Moderne Hilfsmittel und technische Unterstützungsmöglichkeiten tragen wesentlich zur Verbesserung der Lebensqualität bei. Von speziell angepassten Kommunikationshilfen bis hin zu Mobilitätshilfen steht eine breite Palette an Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung. Diese Hilfsmittel ermöglichen es den Betroffenen, ein möglichst selbstständiges Leben zu führen und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

Die Anpassung des häuslichen Umfelds stellt einen wichtigen Aspekt dar. Barrierefreie Wohnraumanpassungen und ergonomische Hilfsmittel erleichtern die Bewältigung alltäglicher Aufgaben. Dabei geht es nicht nur um bauliche Veränderungen, sondern auch um die Integration von Unterstützungssystemen, die den Betroffenen mehr Sicherheit und Selbstständigkeit ermöglichen.

Die soziale Integration und der Austausch mit anderen Betroffenen tragen wesentlich zur Krankheitsbewältigung bei. Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen bieten wichtige Plattformen für den Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Unterstützung. Diese Netzwerke helfen dabei, praktische Alltagstipps zu teilen und emotionalen Rückhalt zu finden.

Die regelmässige medizinische Begleitung spielt eine zentrale Rolle im Umgang mit neurologischen Erkrankungen. Die Forschungsgruppe für neuromuskuläre Erkrankungen am Universitätsspital Zürich betont dabei die Bedeutung einer kontinuierlichen Betreuung für den Behandlungserfolg [USZ]. Diese umfasst neben der medizinischen Versorgung auch psychologische Unterstützung und soziale Beratung.

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Quellenverzeichnis

  1. Biethahn, S. (2024). Eine Gefahr für die neurologische Versorgung. BORIS, Universität Bern. https://boris.unibe.ch/194841/1/Biethahn__2024__Eine_Gefahr_f_r_die_neurologische_Versorgung.pdf
  2. Inselspital Bern (2023). Neuroimmunologische Studienambulanz (NIS). Universitätsklinik für Neurologie. https://neurologie.insel.ch/de/lehre-und-forschung/forschung/research-groups/neuroimmunology/multiple-sclerosis-1/neuroimmunologische-studienambulanz-nis
  3. Swissinfo (2023). Teure psychiatrische und neurologische Krankheiten. https://www.swissinfo.ch/ger/leben-und-altern/teure-psychiatrische-und-neurologische-krankheiten/6361752
  4. Universitätsspital Zürich (2023). Forschung zu neuromuskulären Erkrankungen und Neurogenetik. https://www.usz.ch/fachbereich/neurologie/forschung/neuromuskulaere-erkrankungen-neurogenetik/
  5. Dr. Bertie Bobath: Das Bobath-Konzept – Evidence based oder nicht? In: Beizli-19 Fachpublikation, 2021. Link
  6. NDT Switzerland: Das Bobath-Konzept – Verein Bobath-TherapeutInnen Schweiz. Neurodevelopmental Treatment Switzerland, 2021. Link
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Lukas Meier

Freier Redakteur

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