Picture of Marian Birkholz
Marian Birkholz

Wir arbeiten laufend daran, interessante und nützliche Informationen rund um die Pflege zuhause für unsere Kunden und Interessenten zusammenzutragen. Diese Ratgeber-Beiträge entstehen in Zusammenarbeit mit ausgewählten Pflegeexperten.

Kostenlose Webinar-Teilnahme: "In 60 Minuten zur optimalen Pflege zuhause"

📅 Immer Mittwochs um 17:00

ℹ️ Zu diesen Themen:

  • Daheim oder in ein Heim? Die richtige Entscheidung treffen
  • Akuter Bedarf? Teure Betreuungs-Fehler vermeiden
  • Pflegebedürftig – und dann? Besser rechtzeitig informieren
Suchen Sie oder Ihre Familie eine 24 Stunden Seniorenbetreuung für zu Hause?

Sie fragen sich, wie viel Betreuung zuhause kostet? Unser Kostenrechner ist einfach zu bedienen, berücksichtigt mögliche Pflegekosten-Erstattungen für Grundpflege und liefert Ihnen alle Lohn- und Kosten-Bestandteile übersichtlich aufgeschlüsselt.

Multiple Sklerose

Multiple Sklerose im Alter: Leben mit MS

Geschrieben von

Lukas Meier

Veröffentlicht am
Diesen Beitrag teilen

Multiple Sklerose verstehen: Ursachen und Verlaufsformen der Erkrankung

Multiple Sklerose (MS) zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen in der Schweiz. Bei dieser Autoimmunerkrankung greift das körpereigene Immunsystem die schützende Hülle der Nervenfasern an, was zu Entzündungen und Vernarbungen im zentralen Nervensystem führt. Aktuelle Zahlen zeigen, dass in der Schweiz etwa 18’000 Menschen mit MS leben, wobei Frauen etwa dreimal häufiger betroffen sind als Männer [Iaquinto].

Die genauen Ursachen der MS sind bis heute nicht vollständig geklärt. Wissenschaftliche Erkenntnisse deuten auf ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren hin. Genetische Veranlagung spielt dabei ebenso eine Rolle wie Umwelteinflüsse. Die geografische Lage scheint ebenfalls bedeutsam – Menschen in nördlichen Breitengraden erkranken häufiger an MS als Menschen in äquatornahen Regionen.

Der Verlauf der MS gestaltet sich individuell sehr unterschiedlich. Die häufigste Form ist die schubförmig remittierende MS, bei der sich Phasen akuter Symptome mit beschwerdefreien Zeiträumen abwechseln. Im weiteren Verlauf kann sich daraus eine sekundär progrediente Form entwickeln. Bei etwa 15 Prozent der Betroffenen liegt von Beginn an eine primär progrediente Verlaufsform vor, bei der die Beschwerden kontinuierlich zunehmen.

Die Diagnose einer MS erfolgt durch verschiedene Untersuchungsmethoden. Kernspintomographie, Analyse des Nervenwassers und neurologische Untersuchungen liefern wichtige Hinweise. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser lässt sich der Krankheitsverlauf durch moderne Therapien beeinflussen. Das Schweizer MS Register verzeichnet in den letzten Jahren eine Zunahme der Diagnosen, was teilweise auf verbesserte Diagnosemöglichkeiten zurückzuführen ist [Schweizer MS Register].

Trotz der Herausforderungen, die MS mit sich bringt, ermöglichen moderne Behandlungsmethoden heute ein weitgehend selbstbestimmtes Leben. Entscheidend ist das Zusammenspiel verschiedener therapeutischer Ansätze, die individuell auf die jeweilige Verlaufsform und Symptomatik abgestimmt werden. Die Forschung macht kontinuierlich Fortschritte im Verständnis der Erkrankung, was zu immer gezielteren Therapieoptionen führt.

Typische MS-Symptome und ihre Auswirkungen auf den Alltag

Die Symptome der Multiplen Sklerose präsentieren sich bei jedem Betroffenen unterschiedlich und können im Krankheitsverlauf variieren. Charakteristisch ist das breite Spektrum möglicher Beschwerden, die durch die Schädigung verschiedener Bereiche des Nervensystems entstehen. Die Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft verzeichnet bei den meisten Betroffenen eine Kombination verschiedener Symptome, deren Intensität sich im Verlauf der Erkrankung verändern kann [Schweizer MS Register].

Zu den häufigsten körperlichen Symptomen zählen Bewegungseinschränkungen und Koordinationsstörungen. Diese äussern sich durch Muskelsteifigkeit, Gleichgewichtsprobleme oder eine verstärkte Erschöpfbarkeit bei körperlichen Aktivitäten. Sehstörungen treten besonders in der Anfangsphase der Erkrankung auf und können sich als verschwommenes Sehen oder Doppelbilder bemerkbar machen. Auch Sensibilitätsstörungen wie Taubheitsgefühle oder Kribbeln in verschiedenen Körperregionen gehören zum Symptombild.

Die kognitiven Auswirkungen der MS beeinflussen ebenfalls den Alltag vieler Betroffener. Konzentrationsschwierigkeiten und eine verminderte Gedächtnisleistung können die berufliche Tätigkeit oder soziale Interaktionen erschweren. Die sogenannte „MS-Fatigue“ – eine übermässige Erschöpfung – tritt bei etwa 80% der Betroffenen auf und unterscheidet sich deutlich von normaler Müdigkeit [Iaquinto].

SymptombereichMögliche Auswirkungen
MotorikGangstörungen, eingeschränkte Feinmotorik
SensorikTaubheitsgefühle, Kribbeln, Schmerzen
KognitionKonzentrationsprobleme, Gedächtnisschwäche
FatigueErschöpfung, reduzierte Belastbarkeit

Besonders herausfordernd ist die Unvorhersehbarkeit der Symptome. An manchen Tagen können die Beschwerden stärker ausgeprägt sein als an anderen, was eine flexible Alltagsgestaltung erfordert. Stress, Hitze oder Infekte können dabei als verstärkende Faktoren wirken. Die frühzeitige Erkennung und das Verständnis der individuellen Symptommuster ermöglichen eine bessere Anpassung des Alltags und die Entwicklung geeigneter Bewältigungsstrategien.

Jetzt Ihren Betreuungs­bedarf ermitteln​

Erfahrungen & Bewertungen zu Pflegevermittlung Schweiz

4.9/5 Bewertung

Bei über 70 Kundenstimmen

älterer Mann der auf der Couch am Tablet sitzt

Moderne Therapieoptionen: Medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung der Multiplen Sklerose basiert heute auf einem umfassenden Therapiekonzept, das individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt wird. Im Zentrum steht die verlaufsmodifizierende Therapie, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und die Schubhäufigkeit reduzieren soll. Das Schweizer MS Register verzeichnet dabei eine deutliche Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten in den letzten Jahren [Schweizer MS Register].

Die medikamentöse Therapie gliedert sich in verschiedene Behandlungsansätze. Bei akuten Schüben kommen Kortisonpräparate zum Einsatz, die die Entzündungsreaktionen im Nervensystem dämpfen. Für die Langzeittherapie stehen unterschiedliche Medikamentengruppen zur Verfügung, die das Immunsystem modulieren. Die Wahl der geeigneten Medikation erfolgt dabei unter Berücksichtigung der individuellen Krankheitsaktivität und möglicher Begleiterkrankungen.

Ergänzend zur medikamentösen Behandlung spielen verschiedene Therapieformen eine wichtige Rolle. Physiotherapie unterstützt den Erhalt der Beweglichkeit und Kraft, während Ergotherapie dabei hilft, Alltagsaktivitäten trotz Einschränkungen zu bewältigen. Logopädische Behandlungen können bei Sprach- oder Schluckstörungen erforderlich sein. Die Swiss MS Cohort Study belegt die positiven Effekte dieser kombinierten Therapieansätze auf den Krankheitsverlauf [Swiss MS Cohort].

Psychologische Begleitung und Entspannungsverfahren tragen zur Stressbewältigung bei und helfen, die emotionalen Herausforderungen der Erkrankung zu meistern. Auch kognitives Training hat sich als wirksam erwiesen, um geistige Fähigkeiten zu erhalten und zu fördern. Die regelmässige neurologische Kontrolle ermöglicht dabei eine kontinuierliche Anpassung der Therapiemassnahmen an den aktuellen Gesundheitszustand.

Die Entwicklung neuer Therapieansätze schreitet kontinuierlich voran. Moderne Behandlungsmethoden zielen darauf ab, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die Selbstständigkeit möglichst lange zu erhalten. Dabei gewinnt der ganzheitliche Behandlungsansatz zunehmend an Bedeutung, der neben der klassischen Schulmedizin auch komplementäre Therapieformen berücksichtigt.

Bewegung und Ernährung als wichtige Säulen des MS-Managements

Regelmässige körperliche Aktivität spielt bei der Bewältigung der Multiplen Sklerose eine zentrale Rolle. Aktuelle Forschungsergebnisse des Schweizer MS Registers belegen, dass angepasste Bewegung nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit verbessert, sondern auch positive Auswirkungen auf die Fatigue-Symptomatik hat [Schweizer MS Register]. Die Art und Intensität der Bewegung sollte dabei individuell an die persönlichen Möglichkeiten und den aktuellen Gesundheitszustand angepasst werden.

Wassergymnastik hat sich als besonders geeignete Bewegungsform erwiesen, da der Auftrieb des Wassers die Gelenke entlastet und gleichzeitig ein sanftes Muskeltraining ermöglicht. Auch moderates Ausdauertraining wie Spazierengehen oder Radfahren auf dem Heimtrainer können zur Verbesserung der Koordination und des Gleichgewichts beitragen. Die Swiss MS Cohort Study zeigt, dass regelmässige körperliche Aktivität zudem das Risiko für Begleiterkrankungen reduziert [Swiss MS Cohort].

Eine ausgewogene Ernährung unterstützt den Körper bei der Bewältigung der Erkrankung. Besondere Bedeutung kommt dabei der ausreichenden Versorgung mit Vitamin D zu. Eine mediterrane Ernährungsweise mit viel Gemüse, hochwertigem Olivenöl und Omega-3-Fettsäuren kann entzündungshemmend wirken. Der Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel und die Reduktion von Zucker können das allgemeine Wohlbefinden zusätzlich verbessern.

Die Flüssigkeitszufuhr verdient besondere Aufmerksamkeit, da eine ausreichende Hydration die Nervenfunktion unterstützt und die Wärmeregulation des Körpers verbessert. Gerade bei erhöhten Temperaturen oder körperlicher Aktivität ist eine regelmässige Flüssigkeitsaufnahme unerlässlich. Dabei eignen sich besonders Wasser und ungesüsste Getränke.

Die Kombination aus angepasster Bewegung und ausgewogener Ernährung kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und die Lebensqualität deutlich steigern. Dabei steht nicht die sportliche Höchstleistung im Vordergrund, sondern die regelmässige und massvoll dosierte Aktivität. Eine professionelle Ernährungsberatung kann helfen, den Speiseplan optimal auf die individuellen Bedürfnisse abzustimmen.

Hilfsmittel und Unterstützungsmöglichkeiten für mehr Lebensqualität mit MS

Moderne Hilfsmittel ermöglichen Menschen mit Multipler Sklerose ein hohes Mass an Selbstständigkeit im Alltag. Das Schweizer MS Register zeigt, dass der gezielte Einsatz von Hilfsmitteln die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern kann [Schweizer MS Register]. Die Auswahl der passenden Unterstützung richtet sich dabei nach den individuellen Bedürfnissen und dem jeweiligen Krankheitsstadium.

Mobilitätshilfen bilden eine zentrale Säule der Alltagsunterstützung. Gehstöcke mit ergonomischen Griffen oder Rollatoren mit Sitzgelegenheit ermöglichen eine sichere Fortbewegung. Für längere Strecken oder bei stärkeren Einschränkungen bieten elektrische Rollstühle oder Scooter eine wertvolle Alternative. Die Swiss MS Cohort Study belegt, dass die frühzeitige Nutzung von Mobilitätshilfen die körperliche Aktivität und soziale Teilhabe fördern kann [Swiss MS Cohort].

Im häuslichen Umfeld tragen verschiedene Adaptionen zur Verbesserung der Selbstständigkeit bei. Haltegriffe im Bad, rutschfeste Matten oder höhenverstellbare Betten erleichtern alltägliche Aktivitäten. Auch in der Küche können spezielle Griffe, elektronische Dosenöffner oder ergonomisches Besteck die Handhabung vereinfachen. Die Wohnraumanpassung sollte dabei schrittweise und bedarfsgerecht erfolgen.

Digitale Hilfsmittel gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sprachsteuerungssysteme ermöglichen die Kontrolle über Licht, Heizung oder elektronische Geräte. Smartphone-Apps unterstützen bei der Medikamenteneinnahme oder dem Aktivitätsmanagement. Auch Kommunikationshilfen wie Tablets mit Sprachausgabe können bei Sprach- oder Sehstörungen hilfreich sein.

Die kantonalen MS-Gesellschaften bieten Beratung bei der Auswahl geeigneter Hilfsmittel und informieren über Finanzierungsmöglichkeiten durch Versicherungen. Ergotherapeuten können bei der praktischen Erprobung und Anpassung der Hilfsmittel unterstützen. Regelmässige Überprüfungen stellen sicher, dass die gewählten Unterstützungsmöglichkeiten optimal auf die sich verändernden Bedürfnisse abgestimmt bleiben.

Ermitteln Sie Ihre Pflegekosten

Erfahrungen & Bewertungen zu Pflegevermittlung Schweiz

4.9/5 Bewertung

Bei über 70 Kundenstimmen

älteres Paar recherchiert im Internet und schaut Dokumente an

Quellenverzeichnis

  1. Iaquinto, Stefania (2021): Neue Hochrechnung – 18’000 MS-Betroffene in der Schweiz. Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft. https://www.multiplesklerose.ch/de/aktuelles/detail/neue-hochrechnung-18000-ms-betroffene-in-der-schweiz/
  2. Schweizer MS Register (2021): MS Register – Hochrechnung der Anzahl MS-Betroffener in der Schweiz. https://ms-register.ch/de/
  3. Swiss MS Cohort Study (2022): Swiss MS Cohort – Departement Klinische Forschung. Universität Basel. https://dkf.unibas.ch/de/forschung/swiss-ms-cohort/
Picture of Lukas Meier
Lukas Meier

Freier Redakteur

Wir arbeiten laufend daran, interessante und nützliche Informationen rund um die Pflege zuhause für unsere Kunden und Interessenten zusammenzutragen. Diese Ratgeber-Beiträge entstehen in Zusammenarbeit mit ausgewählten Pflegeexperten.

Bedarf und Kosten Icon
Kosten individuell …

Kostenrechner für Betreuung

Kalkulieren Sie selbst die individuellen Kosten der Betreuung daheim!
Erfahren Sie, was Ihre Pflegekraft verdient und wie legale 24 Stunden Betreuung bereits sehr günstig organisiert werden kann.

Kostenlos beraten lassen Icon
Mit unserer Hilfe …

Die richtige Betreuung finden

Seniorenbetreuung ist etwas sehr Individuelles. Unsere Checkliste klärt die Anforderungen an die Betreuung für Ihren speziellen Fall. Auf Basis dieses Formulars können wir optimal beraten und auf Ihre Wünsche eingehen.

Rekrutierung und Wahl der Pflegekraft Icon
Sofort Betreuungsbedarf?

Schnelle Hilfe – garantiert!

Da vieles im Leben unvorhersehbar passiert, helfen wir sofort. Wenn die Unterstützung von Senioren im Alltag nicht warten kann, organisieren wir innert einer Woche den Start Ihrer persönlichen Pflegehilfe.