Picture of Marian Birkholz
Marian Birkholz

Wir arbeiten laufend daran, interessante und nützliche Informationen rund um die Pflege zuhause für unsere Kunden und Interessenten zusammenzutragen. Diese Ratgeber-Beiträge entstehen in Zusammenarbeit mit ausgewählten Pflegeexperten.

Kostenlose Webinar-Teilnahme: "In 60 Minuten zur optimalen Pflege zuhause"

📅 Immer Mittwochs um 17:00

ℹ️ Zu diesen Themen:

  • Daheim oder in ein Heim? Die richtige Entscheidung treffen
  • Akuter Bedarf? Teure Betreuungs-Fehler vermeiden
  • Pflegebedürftig – und dann? Besser rechtzeitig informieren
Suchen Sie oder Ihre Familie eine 24 Stunden Seniorenbetreuung für zu Hause?

Sie fragen sich, wie viel Betreuung zuhause kostet? Unser Kostenrechner ist einfach zu bedienen, berücksichtigt mögliche Pflegekosten-Erstattungen für Grundpflege und liefert Ihnen alle Lohn- und Kosten-Bestandteile übersichtlich aufgeschlüsselt.

Demenz

Demenz im Alter: Verstehen und unterstützen

Geschrieben von

Lukas Meier

Veröffentlicht am
Diesen Beitrag teilen

Demenz erkennen: Frühe Anzeichen und typische Symptome richtig einordnen

Demenzerkrankungen entwickeln sich meist schleichend über einen längeren Zeitraum. Die frühzeitigen Anzeichen sind oft subtil und werden häufig zunächst als normale Alterserscheinungen wahrgenommen. Während gelegentliche Vergesslichkeit zum normalen Alterungsprozess gehört, deuten bestimmte kognitive Veränderungen auf eine beginnende Demenz hin. Besonders charakteristisch sind dabei wiederkehrende Gedächtnislücken bei kürzlich erlebten Ereignissen, während länger zurückliegende Erinnerungen zunächst noch gut abrufbar bleiben [Bundesamt für Gesundheit].

Die Wahrnehmung von Zeit und Orientierung verändert sich bei einer beginnenden Demenz deutlich. Betroffene haben zunehmend Schwierigkeiten, sich in gewohnter Umgebung zurechtzufinden oder verlieren das Gefühl für Tageszeiten. Auch die Sprache kann betroffen sein – das Finden passender Worte fällt schwerer, Gesprächen wird mit erhöhter Anstrengung gefolgt. Komplexere Alltagsaufgaben wie die Verwaltung der eigenen Finanzen oder die Bedienung von Haushaltsgeräten bereiten zunehmend Mühe.

Neben den kognitiven Veränderungen zeigen sich häufig auch Verhaltensänderungen. Das Interesse an früher geschätzten Aktivitäten lässt nach, soziale Kontakte werden weniger gepflegt. Stimmungsschwankungen und erhöhte Reizbarkeit können auftreten. Etwa ein Drittel der Menschen mit Demenz hat keine fachärztliche Diagnose, ein weiteres Drittel lebt mit einem Demenzverdacht. Nur bei einem Drittel wurde die Erkrankung durch einen Facharzt diagnostiziert [Alzheimer Schweiz].

Besonders wichtig ist die Unterscheidung zwischen altersbedingten Veränderungen und Demenz-Symptomen. Während das gelegentliche Vergessen von Namen oder Terminen normal ist, deutet das wiederholte Vergessen kürzlich geführter Gespräche oder wichtiger Ereignisse auf eine mögliche Demenzerkrankung hin. Die Beobachtung dieser Anzeichen über einen längeren Zeitraum ermöglicht eine bessere Einschätzung der Situation und bildet die Grundlage für ein klärendes Gespräch mit dem Hausarzt.

Diagnose und medizinische Abklärung: Der Weg zur fachärztlichen Beurteilung

Der erste Schritt zur Diagnose einer Demenzerkrankung führt über den Hausarzt. Dieser führt zunächst ein ausführliches Gespräch, um die Krankengeschichte zu erfassen und mögliche andere Ursachen für die Symptome auszuschliessen. Dabei werden auch körperliche Untersuchungen durchgeführt, um behandelbare Grunderkrankungen wie Schilddrüsenfunktionsstörungen oder Vitaminmangel zu erkennen. Die sorgfältige Abklärung ist besonders wichtig, da einige Symptome, die einer Demenz ähneln, durch andere medizinische Zustände verursacht werden können [Bundesamt für Gesundheit].

Nach der ersten Einschätzung erfolgt die Überweisung an eine spezialisierte Memory Clinic oder einen Facharzt für Neurologie. Dort kommen verschiedene diagnostische Verfahren zum Einsatz. Standardisierte Tests prüfen die Gedächtnisleistung, Konzentrationsfähigkeit und räumliche Orientierung. Bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie ermöglichen einen detaillierten Blick auf die Gehirnstruktur und können charakteristische Veränderungen sichtbar machen.

Die neurologische Untersuchung wird durch Laboruntersuchungen ergänzt. Diese dienen dem Ausschluss anderer Erkrankungen und der Bestimmung relevanter Blutwerte. Besonders wichtig ist dabei die Analyse verschiedener Stoffwechselparameter, da Störungen in diesem Bereich kognitive Einschränkungen verursachen können. Die umfassende Diagnostik ermöglicht eine präzise Unterscheidung zwischen verschiedenen Demenzformen und anderen neurologischen Erkrankungen [Alzheimer Schweiz].

Der gesamte Diagnoseprozess erstreckt sich meist über mehrere Wochen, da verschiedene Untersuchungen und deren sorgfältige Auswertung Zeit benötigen. Diese gründliche Abklärung bildet die Basis für einen individuell angepassten Behandlungsplan. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht dabei den rechtzeitigen Beginn unterstützender Massnahmen und gibt Betroffenen sowie Angehörigen die Möglichkeit, sich auf die kommenden Veränderungen einzustellen.

Jetzt Ihren Betreuungs­bedarf ermitteln​

Erfahrungen & Bewertungen zu Pflegevermittlung Schweiz

4.9/5 Bewertung

Bei über 70 Kundenstimmen

älterer Mann der auf der Couch am Tablet sitzt

Behandlungsmöglichkeiten bei Demenz: Aktuelle Therapieformen und ihre Wirkung

Die Behandlung einer Demenzerkrankung basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz, der medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien kombiniert. Während Medikamente den Krankheitsverlauf verlangsamen und Symptome lindern können, tragen ergänzende Therapieformen zur Erhaltung der Lebensqualität bei. Aktuelle Studien zeigen, dass besonders die Kombination verschiedener Behandlungsansätze positive Effekte auf den Krankheitsverlauf hat [Bundesamt für Gesundheit].

Medikamentöse Therapien zielen darauf ab, die Botenstoffsysteme im Gehirn zu beeinflussen. Antidementiva können bei frühzeitigem Einsatz die geistige Leistungsfähigkeit länger erhalten und Verhaltensänderungen positiv beeinflussen. Die Wahl der Medikamente richtet sich dabei nach der diagnostizierten Form der Demenz, dem Stadium der Erkrankung und dem individuellen Gesundheitszustand der Betroffenen.

Nicht-medikamentöse Therapien bilden eine wichtige Säule in der Behandlung. Gedächtnistraining und kognitive Stimulation helfen dabei, vorhandene Fähigkeiten zu erhalten. Ergotherapie unterstützt die Selbstständigkeit im Alltag, während Physiotherapie die körperliche Beweglichkeit fördert. Musik- und Kunsttherapie können positive Auswirkungen auf das emotionale Wohlbefinden haben und neue Ausdrucksmöglichkeiten eröffnen [Alzheimer Schweiz].

Die Wirksamkeit der Therapien wird durch regelmässige ärztliche Kontrollen überwacht und bei Bedarf angepasst. Dabei steht nicht nur die Behandlung der kognitiven Symptome im Fokus, sondern auch die Linderung von Begleiterscheinungen wie Unruhe oder Schlafstörungen. Ein strukturierter Tagesablauf mit ausreichend Bewegung, sozialen Kontakten und geistiger Aktivität unterstützt die therapeutischen Massnahmen und trägt zur Stabilisierung des Gesundheitszustands bei.

Alltagsbewältigung mit Demenz: Praktische Hilfen und Unterstützungsangebote

Die Gestaltung eines sicheren und orientierten Alltags bildet die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben mit Demenz. Kleine Anpassungen in der Wohnumgebung können dabei grosse Wirkung zeigen. Gut ausgeleuchtete Räume, eindeutige Beschriftungen und eine übersichtliche Gestaltung erleichtern die räumliche Orientierung. Die Einrichtung einer strukturierten Tagesroutine mit festen Zeiten für Mahlzeiten, Aktivitäten und Ruhephasen gibt zusätzliche Sicherheit [Bundesamt für Gesundheit].

Technische Hilfsmittel unterstützen die Sicherheit im Alltag. Hausnotruf-Systeme, automatische Herdabschaltungen und Orientierungslichter mit Bewegungsmeldern minimieren potenzielle Gefahrenquellen. Elektronische Erinnerungshilfen für Medikamente und Termine sowie spezielle Uhren mit Datum- und Tagesanzeige helfen bei der zeitlichen Orientierung. Diese Hilfsmittel werden kontinuierlich weiterentwickelt und an die individuellen Bedürfnisse angepasst.

Ambulante Pflegedienste bieten professionelle Unterstützung bei der Körperpflege, Medikamentengabe und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. Tagesbetreuungseinrichtungen ermöglichen soziale Kontakte und bieten aktivierende Beschäftigungsangebote. Die Betreuungsangebote können flexibel an den jeweiligen Unterstützungsbedarf angepasst werden [Alzheimer Schweiz].

Besonders wichtig für die Alltagsbewältigung ist die Aufrechterhaltung sozialer Kontakte und gewohnter Aktivitäten. Angepasste Bewegungsangebote, kreative Beschäftigungen und der regelmässige Austausch mit anderen Menschen fördern das Wohlbefinden. Dabei gilt es, die vorhandenen Fähigkeiten zu nutzen und die Aktivitäten so zu gestalten, dass Erfolgserlebnisse möglich sind und Überforderung vermieden wird.

Entlastung für pflegende Angehörige: Verfügbare Unterstützungsleistungen in der Schweiz

Die Betreuung eines Menschen mit Demenz stellt für Angehörige eine intensive Aufgabe dar, die oft über viele Jahre andauert. Die durchschnittliche Betreuungszeit liegt bei 60 Stunden pro Woche – eine Belastung, die ohne gezielte Unterstützung kaum zu bewältigen ist. Verschiedene Entlastungsangebote ermöglichen es pflegenden Angehörigen, die Betreuung langfristig und gesund zu gestalten [Bundesamt für Gesundheit].

Tages- und Nachtstrukturen bieten professionelle Betreuung für Menschen mit Demenz und schaffen gleichzeitig Freiräume für pflegende Angehörige. Diese Angebote können flexibel genutzt werden – von einzelnen Tagen bis hin zu regelmässigen wöchentlichen Besuchen. Die Betreuung in diesen Einrichtungen folgt einem aktivierenden Konzept und ermöglicht soziale Kontakte ausserhalb des häuslichen Umfelds.

Beratungsstellen unterstützen bei der Organisation des Pflegealltags und informieren über finanzielle Hilfen wie Hilflosenentschädigung oder Ergänzungsleistungen. Die Beratung umfasst auch rechtliche Aspekte wie Vorsorgeaufträge und Patientenverfügungen. Regelmässige Gespräche mit Fachpersonen helfen dabei, die eigenen Grenzen zu erkennen und rechtzeitig zusätzliche Unterstützung zu organisieren [Alzheimer Schweiz].

Angehörigengruppen bieten einen geschützten Rahmen für den Erfahrungsaustausch mit Menschen in ähnlichen Situationen. Diese Treffen ermöglichen es, praktische Tipps zu teilen und emotionale Unterstützung zu erhalten. Zusätzlich vermitteln Schulungsangebote praktisches Wissen für den Pflegealltag und Strategien zur Stressbewältigung. Die Kombination verschiedener Entlastungsangebote ermöglicht es pflegenden Angehörigen, die Betreuung nachhaltig zu gestalten und dabei die eigene Gesundheit zu bewahren.

Ermitteln Sie Ihre Pflegekosten

Erfahrungen & Bewertungen zu Pflegevermittlung Schweiz

4.9/5 Bewertung

Bei über 70 Kundenstimmen

älteres Paar recherchiert im Internet und schaut Dokumente an

Quellenverzeichnis

  1. Bundesamt für Gesundheit BAG (2023). Zahlen & Fakten zu Demenz. https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/zahlen-und-statistiken/zahlen-fakten-demenz.html
  2. Alzheimer Schweiz (2023). Zahlen und Fakten zu Demenz in der Schweiz. https://www.alzheimer-schweiz.ch/de/auguste/forschung/beitrag/zahlen-und-fakten-zu-demenz-in-der-schweiz
Picture of Lukas Meier
Lukas Meier

Freier Redakteur

Wir arbeiten laufend daran, interessante und nützliche Informationen rund um die Pflege zuhause für unsere Kunden und Interessenten zusammenzutragen. Diese Ratgeber-Beiträge entstehen in Zusammenarbeit mit ausgewählten Pflegeexperten.

Bedarf und Kosten Icon
Kosten individuell …

Kostenrechner für Betreuung

Kalkulieren Sie selbst die individuellen Kosten der Betreuung daheim!
Erfahren Sie, was Ihre Pflegekraft verdient und wie legale 24 Stunden Betreuung bereits sehr günstig organisiert werden kann.

Kostenlos beraten lassen Icon
Mit unserer Hilfe …

Die richtige Betreuung finden

Seniorenbetreuung ist etwas sehr Individuelles. Unsere Checkliste klärt die Anforderungen an die Betreuung für Ihren speziellen Fall. Auf Basis dieses Formulars können wir optimal beraten und auf Ihre Wünsche eingehen.

Rekrutierung und Wahl der Pflegekraft Icon
Sofort Betreuungsbedarf?

Schnelle Hilfe – garantiert!

Da vieles im Leben unvorhersehbar passiert, helfen wir sofort. Wenn die Unterstützung von Senioren im Alltag nicht warten kann, organisieren wir innert einer Woche den Start Ihrer persönlichen Pflegehilfe.