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Lukas Meier

Freier Redakteur

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Bett & Matratze für Pflege zuhause

Bett & Matratze: Komfort für Pflege zu Hause

Geschrieben von

Lukas Meier

Veröffentlicht am
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Pflegebetten: Funktionen und Ausstattung für optimalen Komfort

Pflegebetten spielen eine zentrale Rolle in der häuslichen Pflege und bieten weitaus mehr als nur eine Schlafgelegenheit. Sie sind speziell konzipiert, um den Alltag von Pflegebedürftigen und Pflegenden erheblich zu erleichtern. Ein hochwertiges Pflegebett zeichnet sich durch seine vielseitige Funktionalität aus, die auf die besonderen Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten ist.

Elektrische Verstellbarkeit für maximale Flexibilität

Ein Kernmerkmal moderner Pflegebetten ist ihre elektrische Verstellbarkeit. Diese ermöglicht es, sowohl die Gesamthöhe des Bettes als auch einzelne Segmente wie Rücken- und Fussteil präzise anzupassen. Die Höhenverstellung erleichtert das Ein- und Aussteigen und ermöglicht Pflegenden eine rückenschonende Arbeitsposition. Die Verstellung von Rücken- und Fussteil fördert nicht nur den Komfort, sondern unterstützt auch medizinische Notwendigkeiten wie die Lagerung bei Atembeschwerden oder die Förderung der Durchblutung.

Sicherheit durch integrierte Seitensicherungen

Die Sicherheit der Pflegebedürftigen steht an oberster Stelle. Daher sind qualitativ hochwertige Pflegebetten mit Seitensicherungen ausgestattet. Diese verhindern ein unbeabsichtigtes Herausfallen aus dem Bett, besonders wichtig für Personen mit eingeschränkter Mobilität oder kognitiven Beeinträchtigungen. Moderne Systeme bieten dabei oft geteilte Seitengitter, die flexibel eingesetzt werden können und so einen Kompromiss zwischen Sicherheit und Bewegungsfreiheit ermöglichen.

Integrierte Ein- und Ausstiegshilfen

Für viele Pflegebedürftige stellt das selbstständige Ein- und Aussteigen eine Herausforderung dar. Daher verfügen hochwertige Pflegebetten über integrierte Haltegriffe oder spezielle Aufstehhilfen. Diese unterstützen die Mobilität und fördern die Selbstständigkeit der Nutzer, was nicht nur für das physische, sondern auch für das psychische Wohlbefinden von grosser Bedeutung ist.

Zusatzfunktionen für spezielle Bedürfnisse

Je nach individuellem Pflegebedarf können Pflegebetten mit weiteren Funktionen ausgestattet sein:

  • Integrierte Beleuchtung für sicheres Navigieren in der Nacht
  • Unterfahrbare Gestelle für den Einsatz von Patientenliftern
  • Spezialbetten für bariatrische Patienten mit erhöhter Tragfähigkeit
  • Niedrigbetten zur Sturzprophylaxe bei unruhigen Patienten

Die Auswahl des richtigen Pflegebettes hängt von den individuellen Bedürfnissen des Pflegebedürftigen ab. Ein Gespräch mit Fachpersonal kann helfen, die optimale Lösung zu finden, die Komfort, Sicherheit und Funktionalität vereint. Mit Preisen zwischen 500 und über 6.000 Euro für Spezialbetten ist die Bandbreite gross, wobei die Kostenübernahme durch Kranken- oder Pflegekassen in der Schweiz für Pflegebedürftige der Stufen I, II und III möglich ist.

Matratzenauswahl: Spezielle Anforderungen in der häuslichen Pflege

Die Wahl der richtigen Matratze ist ein entscheidender Faktor für den Komfort und die Gesundheit von Pflegebedürftigen. In der häuslichen Pflege müssen Matratzen nicht nur bequem sein, sondern auch spezifische medizinische und pflegerische Anforderungen erfüllen.

Allgemeine Anforderungen an Pflegematratzen

Grundsätzlich sollten Matratzen für die häusliche Pflege leicht zu reinigen sein. Im Pflegealltag können Verschmutzungen schnell auftreten, daher ist eine pflegeleichte Oberfläche unerlässlich. Zudem sollten sie eine gute Druckverteilung bieten, um das Risiko von Druckstellen zu minimieren.

Spezialmatratzen für besondere Bedürfnisse

Je nach Pflegesituation können verschiedene Arten von Spezialmatratzen erforderlich sein:

  • Antidekubitusmatratzen: Diese sind besonders wichtig für Personen, die viel Zeit im Bett verbringen. Sie verhindern das Wundliegen durch spezielle Oberflächen oder Wechseldrucksysteme.
  • Inkontinenzmatratzen: Bei schwereren Formen von Inkontinenz bieten wasserdichte Matratzen zusätzlichen Schutz und erleichtern die Hygiene.
  • Matratzen für Demenzpatienten: Spezielle Oberflächen oder seitliche Erhöhungen können das Wohlbefinden steigern und den Schlaf fördern.

Materialien und ihre Eigenschaften

Die Wahl des Matratzenmaterials hat einen grossen Einfluss auf den Liegekomfort und die pflegerischen Eigenschaften:

Material Vorteile Nachteile
Kaltschaum Gute Druckverteilung, atmungsaktiv Kann bei hohem Gewicht durchliegen
Viscoschaum Passt sich dem Körper an, druckentlastend Kann Wärme stauen
Latex Langlebig, punktelastisch Relativ schwer, teuer
Gel Kühlend, druckentlastend Oft in Kombination mit anderen Materialien

Anpassung an das Pflegebett

Bei der Auswahl der Matratze ist es wichtig, dass sie mit den Funktionen des Pflegebettes kompatibel ist. Sie sollte flexibel genug sein, um die Verstellungen des Bettes mitzumachen, ohne dabei ihre unterstützenden Eigenschaften zu verlieren. Auch die Maße müssen exakt auf das Pflegebett abgestimmt sein, um Lücken oder Überstände zu vermeiden.

Hygiene und Pflege

Ein oft unterschätzter Aspekt bei der Matratzenauswahl ist die Hygiene. Matratzen für die häusliche Pflege sollten idealerweise mit einem abnehmbaren und waschbaren Bezug ausgestattet sein. Einige Modelle verfügen über antimikrobielle Eigenschaften, die das Wachstum von Bakterien und Pilzen hemmen und so zur Gesundheit des Pflegebedürftigen beitragen.

Die richtige Matratze kann den Pflegealltag erheblich erleichtern und das Wohlbefinden des Pflegebedürftigen steigern. Eine individuelle Beratung durch Fachpersonal kann helfen, die optimale Lösung für die jeweilige Pflegesituation zu finden. Dabei sollten sowohl die medizinischen Anforderungen als auch der persönliche Komfort berücksichtigt werden, um eine bestmögliche Versorgung in der häuslichen Pflege zu gewährleisten.

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Kostenübernahme und Finanzierung von Pflegebetten in der Schweiz

Die Anschaffung eines Pflegebettes kann eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen. In der Schweiz gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten der Kostenübernahme und Finanzierung, die Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen zur Verfügung stehen.

Kostenübernahme durch Krankenversicherungen

In der Schweiz können Pflegebedürftige der Stufen I, II und III Unterstützung beim Kauf eines Pflegebettes von ihrer Kranken- oder Pflegekasse erhalten. Die Kostenübernahme wird in der Regel durch die Krankenversicherungen geprüft und genehmigt. Dabei ist zu beachten:

  • Eine ärztliche Verordnung ist oft notwendig, um die medizinische Notwendigkeit zu belegen.
  • Der medizinische Dienst der Krankenkassen (ähnlich dem MDK in Deutschland) kann den Antrag prüfen.
  • Die Höhe der Kostenübernahme kann je nach Versicherung und individuellem Fall variieren.

Preisrahmen für Pflegebetten

Die Kosten für Pflegebetten variieren je nach Ausstattung und Funktionalität erheblich:

Typ des Pflegebettes Preisrahmen (in Euro)
Einfache Pflegebetten 500 – 1.000
Elektrische Pflegebetten 1.000 – 2.500
Spezial-Pflegebetten 2.500 – über 6.000

Schritte zur Beantragung der Kostenübernahme

Um eine Kostenübernahme für ein Pflegebett zu beantragen, sollten folgende Schritte beachtet werden:

  1. Beratung durch Arzt oder Pflegeexperten zur Ermittlung des genauen Bedarfs
  2. Prüfung der Kostenübernahme bei der zuständigen Krankenversicherung
  3. Einreichung eines Antrags auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung
  4. Beschaffung einer ärztlichen Verordnung zur Bestätigung der medizinischen Notwendigkeit
  5. Gegebenenfalls Prüfung durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen
  6. Nach Genehmigung: Auswahl und Bestellung des Pflegebettes

Rechtliche Grundlagen und zuständige Behörden

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Kostenübernahme von Pflegebetten in der Schweiz basieren auf verschiedenen Gesetzen und Verordnungen:

  • Das Krankenversicherungsgesetz (KVG) regelt die Pflichten und Rechte der Krankenversicherungen.
  • Das Bundesgesetz über die Invalidenversicherung (IVG) betrifft die Unterstützung für Menschen mit Invalidität, einschliesslich der Pflege zu Hause.
  • Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist zuständig für die Gesundheitspolitik und die Überwachung der Krankenversicherungen.

Bei Streitigkeiten über die Kostenübernahme können die zuständigen Gerichte, wie beispielsweise Sozialversicherungsgerichte, angerufen werden.

Alternative Finanzierungsmöglichkeiten

Sollte eine vollständige Kostenübernahme durch die Krankenversicherung nicht möglich sein, können folgende Alternativen in Betracht gezogen werden:

  • Teilweise Kostenübernahme durch die Versicherung mit Eigenanteil
  • Mietoptionen für Pflegebetten, die oft von Sanitätshäusern angeboten werden
  • Finanzierungshilfen durch gemeinnützige Organisationen oder Stiftungen
  • Ratenzahlungen, die von einigen Anbietern ermöglicht werden

Die Finanzierung eines Pflegebettes erfordert oft eine sorgfältige Planung und die Kenntnis der verfügbaren Optionen. Eine frühzeitige Beratung durch Fachpersonal und die Krankenversicherung kann helfen, die beste Lösung für die individuelle Situation zu finden und unnötige finanzielle Belastungen zu vermeiden.

Dekubitusprophylaxe: Wie die richtige Matratze Wundliegen vorbeugt

Dekubitus, auch als Wundliegen oder Druckgeschwür bekannt, stellt eine ernsthafte Gefahr für Pflegebedürftige dar, die viel Zeit im Bett verbringen. Die richtige Matratze spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention dieser schmerzhaften und potenziell gefährlichen Komplikation.

Was ist Dekubitus?

Dekubitus entsteht durch anhaltenden Druck auf bestimmte Körperstellen, der die Durchblutung beeinträchtigt. Dies führt zu Gewebeschäden, die sich zu offenen Wunden entwickeln können. Besonders gefährdet sind Körperstellen mit geringer Fettpolsterung wie Fersen, Hüften und Kreuzbein.

Funktionsweise von Antidekubitusmatratzen

Antidekubitusmatratzen sind speziell entwickelt, um das Risiko von Druckgeschwüren zu minimieren. Sie funktionieren nach folgenden Prinzipien:

  • Druckverteilung: Die Matratze verteilt das Körpergewicht gleichmässig, um Druckspitzen zu vermeiden.
  • Druckentlastung: Durch spezielle Schaumstrukturen oder Luftkammersysteme wird der Druck auf gefährdete Körperstellen reduziert.
  • Mikroklima-Management: Moderne Matratzen regulieren Feuchtigkeit und Temperatur, um die Haut gesund zu halten.

Arten von Antidekubitusmatratzen

Matratzentyp Funktionsweise Besonders geeignet für
Statische Schaumstoffmatratzen Spezielle Schaumstruktur zur Druckverteilung Patienten mit geringem bis mittlerem Dekubitusrisiko
Wechseldruckmatratzen Luftkammern, die sich abwechselnd füllen und entleeren Hochrisikopatienten und bestehende Dekubituswunden
Niedrigluftverlustsysteme Kontinuierlicher Luftstrom durch mikroperforierte Oberfläche Patienten mit starkem Schwitzen oder Inkontinenz

Faktoren bei der Auswahl einer Antidekubitusmatratze

Bei der Wahl der richtigen Matratze zur Dekubitusprophylaxe sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  • Risikoeinstufung des Patienten: Je höher das Risiko, desto spezialisierter sollte die Matratze sein.
  • Mobilität des Patienten: Für Patienten, die sich selbst umlagern können, können einfachere Systeme ausreichend sein.
  • Gewicht des Patienten: Die Matratze muss für das Gewicht des Patienten ausgelegt sein, um effektiv zu wirken.
  • Vorhandene Hautschäden: Bei bereits bestehenden Wunden sind oft Spezialmatratzen erforderlich.
  • Kompatibilität mit dem Pflegebett: Die Matratze muss zu den Verstellfunktionen des Bettes passen.

Ergänzende Massnahmen zur Dekubitusprophylaxe

Eine Antidekubitusmatratze allein reicht nicht aus, um Druckgeschwüre zu verhindern. Folgende zusätzliche Massnahmen sind wichtig:

  • Regelmässige Umlagerung des Patienten, idealerweise alle 2-4 Stunden
  • Gründliche Hautpflege und -beobachtung
  • Ausreichende Ernährung und Flüssigkeitszufuhr
  • Einsatz von Lagerungshilfsmitteln wie Kissen oder Schaumstoffkeilen
  • Förderung der Mobilität, soweit möglich

Die Wahl der richtigen Antidekubitusmatratze ist ein wichtiger Schritt in der Prävention von Druckgeschwüren. Sie sollte immer in Absprache mit medizinischem Fachpersonal erfolgen, um die individuellen Bedürfnisse des Pflegebedürftigen optimal zu berücksichtigen. Regelmässige Überprüfungen und Anpassungen der Prophylaxemassnahmen sind unerlässlich, um langfristig einen effektiven Schutz vor Dekubitus zu gewährleisten.