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Marian Birkholz

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Impfen für Senioren bei der Pflegevermittlung Schweiz

Impfungen für Senioren: Schutz im Alter

Geschrieben von

Lukas Meier

Veröffentlicht am
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Wichtige Impfungen für Senioren ab 60 Jahren

Mit zunehmendem Alter wird ein robuster Impfschutz immer wichtiger. Senioren ab 60 Jahren sollten besonders auf fünf essentielle Impfungen achten, die das Risiko schwerwiegender Erkrankungen erheblich reduzieren können.

Grippeimpfung: Jährlicher Schutz gegen Influenza

Die jährliche Grippeimpfung ist für Senioren von höchster Bedeutung. Sie sollte idealerweise im Herbst erfolgen, um optimal auf die Grippesaison vorbereitet zu sein. Der Impfstoff wird jährlich an die aktuellen Virusstämme angepasst, basierend auf den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese Impfung ist besonders wichtig für Personen ab 60 Jahren sowie für jene mit erhöhtem beruflichem Risiko oder häufigem Kontakt zu grossen Menschenmengen.

Pneumokokkenimpfung: Schutz vor gefährlichen Lungenentzündungen

Pneumokokken können schwere Erkrankungen wie Lungenentzündungen, Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen verursachen. Für Senioren ab 60 Jahren wird der 20-valente Konjugat-Impfstoff (PCV20) empfohlen. Diese Impfung ist besonders wichtig, da Pneumokokken-Erkrankungen im Alter oft schwerer verlaufen und lebensbedrohlich sein können.

Gürtelrose-Impfung: Prävention eines schmerzhaften Ausbruchs

Die Gürtelrose, auch Herpes Zoster genannt, ist eine schmerzhafte Erkrankung, die durch eine Reaktivierung des Windpockenvirus verursacht wird. Etwa 10-20% der Bevölkerung erkranken im Laufe ihres Lebens daran. Für Personen ab 60 Jahren wird eine spezielle Impfung empfohlen, die das Risiko eines Ausbruchs und seiner Komplikationen deutlich reduziert.

FSME-Impfung: Schutz vor Zecken-übertragener Enzephalitis

Für Senioren, die in Risikogebieten leben oder sich häufig in der Natur aufhalten, ist die FSME-Impfung (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis) von grosser Bedeutung. Der Impfschutz sollte idealerweise vor Beginn der Zeckensaison aufgebaut sein, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten.

Auffrischimpfungen: Tetanus, Diphtherie und Pertussis

Die Auffrischimpfung gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis (Keuchhusten) ist für ältere Menschen ebenfalls wichtig. Diese wird als Kombinationsimpfung verabreicht und ist besonders für Senioren empfohlen, die engen Kontakt zu Säuglingen und Kleinkindern haben. Keuchhusten kann für beide Altersgruppen gefährlich sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit von Impfungen mit zunehmendem Alter abnehmen kann – ein Phänomen, das als Immunseneszenz bekannt ist. Dennoch reduzieren Impfungen nachweislich die Schwere von Erkrankungen sowie die Raten von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen bei älteren Menschen. Regelmässige Überprüfungen des Impfstatus und Beratungen mit dem Hausarzt sind daher unerlässlich, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten.

Risiken und Vorteile von Seniorenimpfungen

Die Entscheidung für oder gegen Impfungen im Alter erfordert eine sorgfältige Abwägung von Risiken und Vorteilen. Für Senioren ab 60 Jahren können Impfungen einen entscheidenden Beitrag zur Gesunderhaltung leisten, jedoch gibt es auch Aspekte, die zu berücksichtigen sind.

Vorteile der Impfungen für Senioren

Der Hauptvorteil von Impfungen im Alter liegt in der Prävention schwerer Krankheitsverläufe. Besonders bei Infektionskrankheiten wie Grippe oder Pneumokokken, die für ältere Menschen oft lebensbedrohlich sein können, bieten Impfungen einen wertvollen Schutz. Statistiken zeigen, dass geimpfte Senioren seltener hospitalisiert werden und eine geringere Sterblichkeitsrate aufweisen.

Ein weiterer Vorteil ist die Reduzierung von Komplikationen. Beispielsweise kann die Gürtelrose-Impfung nicht nur den Ausbruch der Erkrankung verhindern, sondern auch das Risiko einer postherpetischen Neuralgie minimieren, die oft mit langanhaltenden Schmerzen verbunden ist.

Risiken und Nebenwirkungen

Wie bei allen medizinischen Interventionen können auch bei Impfungen Nebenwirkungen auftreten. Diese sind in der Regel mild und vorübergehend. Häufige Reaktionen umfassen:

  • Leichte Schmerzen an der Einstichstelle
  • Vorübergehende Müdigkeit
  • Leichtes Fieber

In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten. Daher ist es wichtig, dass Impfungen unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.

Immunseneszenz und Impfwirksamkeit

Ein wichtiger Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt, ist die altersbedingte Abnahme der Immunfunktion, auch als Immunseneszenz bekannt. Dies kann dazu führen, dass Impfungen bei älteren Menschen weniger wirksam sind als bei jüngeren. Dennoch zeigen Studien, dass selbst bei reduzierter Wirksamkeit Impfungen die Schwere von Erkrankungen und das Risiko von Komplikationen deutlich verringern können.

Individuelle Risikobewertung

Die Entscheidung für oder gegen eine Impfung sollte immer individuell getroffen werden. Faktoren, die berücksichtigt werden sollten, umfassen:

  • Vorerkrankungen
  • Aktueller Gesundheitszustand
  • Lebenssituation (z.B. Pflegeheim, häufiger Kontakt mit Enkelkindern)
  • Geografische Lage (besonders relevant für FSME-Impfung)

Es ist ratsam, diese Faktoren mit dem behandelnden Arzt zu besprechen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

Ärztliche Aufklärungspflicht

Ärzte haben die rechtliche Pflicht, Patienten umfassend über die Möglichkeiten, Zweckmässigkeit und Notwendigkeit von Impfungen zu informieren. Dies schliesst auch die Aufklärung über mögliche Folgen einer unterlassenen Impfung ein. Diese Gespräche und die daraus resultierende Entscheidung des Patienten müssen in der Patientenakte dokumentiert werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vorteile von Impfungen für Senioren in den meisten Fällen die potenziellen Risiken überwiegen. Sie bieten einen wichtigen Schutz vor schweren Erkrankungen und tragen dazu bei, die Lebensqualität im Alter zu erhalten. Dennoch ist eine individuelle Beratung und Abwägung unerlässlich, um die bestmögliche Entscheidung für jeden einzelnen Senioren zu treffen.

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Impfkalender und optimale Zeitpunkte für Auffrischungen

Ein gut strukturierter Impfkalender ist für Senioren von entscheidender Bedeutung, um einen optimalen Schutz gegen verschiedene Krankheiten zu gewährleisten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz aktualisieren jährlich ihre Empfehlungen, um den bestmöglichen Schutz zu bieten.

Jährliche Impfungen

Die Grippeimpfung steht im Mittelpunkt der jährlichen Impfungen für Senioren. Sie sollte idealerweise im Herbst, vorzugsweise zwischen Oktober und November, verabreicht werden. Dies gibt dem Körper genügend Zeit, um vor dem Höhepunkt der Grippesaison einen ausreichenden Schutz aufzubauen.

Einmalige Impfungen im Seniorenalter

Einige Impfungen werden für Senioren ab 60 Jahren einmalig empfohlen:

  • Pneumokokken-Impfung: Eine einmalige Impfung mit dem 20-valenten Konjugat-Impfstoff (PCV20) wird für alle Personen ab 60 Jahren empfohlen.
  • Gürtelrose-Impfung: Die Impfung gegen Herpes Zoster wird ab dem 60. Lebensjahr empfohlen und besteht aus zwei Dosen, die im Abstand von 2 bis 6 Monaten verabreicht werden.

Auffrischimpfungen

Für einige Impfungen sind regelmässige Auffrischungen notwendig:

Impfung Empfohlener Auffrischungsrhythmus
Tetanus und Diphtherie Alle 10 Jahre
Pertussis (Keuchhusten) Einmalig im Erwachsenenalter, dann alle 10 Jahre
FSME Alle 3 Jahre (in Risikogebieten)

Saisonale Aspekte

Bei der Planung von Impfungen sollten auch saisonale Aspekte berücksichtigt werden:

  • FSME-Impfung: Sollte vor Beginn der Zeckensaison abgeschlossen sein, idealerweise bis Ende April.
  • Grippeimpfung: Optimal im Herbst, um vor der Wintergrippesaison geschützt zu sein.

Individuelle Anpassung des Impfkalenders

Es ist wichtig zu betonen, dass der Impfkalender individuell angepasst werden sollte. Faktoren wie Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme oder spezifische Risikofaktoren können den optimalen Zeitpunkt für bestimmte Impfungen beeinflussen. Eine regelmässige Überprüfung des Impfstatus, idealerweise einmal jährlich, wird empfohlen.

Dokumentation und Erinnerungen

Eine sorgfältige Dokumentation aller erhaltenen Impfungen ist unerlässlich. Viele Ärzte bieten inzwischen digitale Impfpässe an, die es erleichtern, den Überblick zu behalten und rechtzeitig an fällige Auffrischungen zu erinnern. Auch Apotheken können oft bei der Verwaltung des Impfkalenders unterstützen.

Für Senioren, die möglicherweise Schwierigkeiten haben, ihren Impfkalender selbst zu verwalten, können Familienangehörige oder Pflegepersonal eine wichtige unterstützende Rolle spielen. Sie können helfen, Termine zu koordinieren und sicherzustellen, dass alle empfohlenen Impfungen rechtzeitig erfolgen.

Ein gut geführter Impfkalender trägt wesentlich dazu bei, dass Senioren optimal gegen vermeidbare Infektionskrankheiten geschützt sind. Die regelmässige Rücksprache mit dem Hausarzt oder einem Impfspezialisten stellt sicher, dass der Impfschutz stets auf dem neuesten Stand und an die individuellen Bedürfnisse angepasst ist.