Picture of Marian Birkholz
Marian Birkholz

Wir arbeiten laufend daran, interessante und nützliche Informationen rund um die Pflege zuhause für unsere Kunden und Interessenten zusammenzutragen. Diese Ratgeber-Beiträge entstehen in Zusammenarbeit mit ausgewählten Pflegeexperten.

Sie suchen eine 24h-Betreuung zuhause?
Suchen Sie oder Ihre Familie eine 24 Stunden Seniorenbetreuung für zu Hause?

Sie fragen sich, wie viel Betreuung zuhause kostet? Unser Kostenrechner ist einfach zu bedienen, berücksichtigt mögliche Pflegekosten-Erstattungen für Grundpflege und liefert Ihnen alle Lohn- und Kosten-Bestandteile übersichtlich aufgeschlüsselt.

Bild barrierefreie Toilette

Barrierefreie Toilette: Mehr Komfort im Alltag

Geschrieben von

Lukas Meier

Veröffentlicht am
Diesen Beitrag teilen

Grundlegende Anforderungen an eine behindertengerechte Toilette

Eine barrierefreie Toilette ermöglicht Menschen mit körperlichen Einschränkungen ein hohes Mass an Selbstständigkeit im Alltag. Die Gestaltung orientiert sich dabei an den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG), das klare Richtlinien für die bauliche Umsetzung definiert [Bundesrat]. Diese gesetzlichen Bestimmungen gewährleisten, dass barrierefreie Sanitäranlagen schweizweit einheitlichen Standards entsprechen.

Die Bewegungsfläche stellt einen zentralen Aspekt bei der Planung dar. Ein Wendekreis von mindestens 140 Zentimetern vor dem WC-Becken ermöglicht Rollstuhlfahrenden das problemlose Manövrieren. Zusätzlich benötigen die Nutzer ausreichend Platz neben der Toilette für einen seitlichen Transfer. Die Norm SIA 500 „Hindernisfreie Bauten“ legt dabei fest, dass mindestens auf einer Seite des WC-Beckens eine Transferfläche von 90 Zentimetern Breite vorhanden sein muss.

Die Raumplanung berücksichtigt ebenfalls die Erreichbarkeit aller Bedienelemente. Wasserhahn, Spülauslösung und Hygieneartikel müssen vom WC-Becken aus problemlos erreichbar sein. Eine durchdachte Anordnung dieser Elemente reduziert die körperliche Belastung und erhöht die Sicherheit. Die Universität Basel empfiehlt in ihren Richtlinien zudem eine kontrastreiche Gestaltung der Sanitäreinrichtungen, um auch Menschen mit Sehbeeinträchtigungen die Orientierung zu erleichtern.

Die Türöffnung spielt eine wesentliche Rolle für die Zugänglichkeit. Eine lichte Breite von mindestens 80 Zentimetern gewährleistet die problemlose Durchfahrt mit dem Rollstuhl. Die Tür muss nach aussen öffnen, um im Notfall Hilfe leisten zu können. Ein zusätzlicher Zugriffsbügel auf der Innenseite erleichtert das selbstständige Schliessen der Tür.

Die Beleuchtung und Lüftung des Raumes tragen wesentlich zum Komfort bei. Eine gleichmässige, blendfreie Ausleuchtung schafft Sicherheit bei allen Handgriffen. Die Installation eines Notrufsystems ermöglicht es den Nutzenden, in Problemsituationen schnell Hilfe anzufordern. Dieses muss vom Boden aus erreichbar sein und sowohl optische als auch akustische Signale aussenden.

Optimale Höhenanpassung und Montagepunkte

Die korrekte Höhenanpassung einer barrierefreien Toilette bildet das Fundament für deren sichere und komfortable Nutzung. Die Plattform Hindernisfreie Architektur definiert dabei eine Standard-Sitzhöhe von 46 Zentimetern, gemessen von der Oberkante des WC-Beckens [Hindernisfreie Architektur]. Diese Höhe ermöglicht den meisten Nutzenden einen optimalen Transfer zwischen Rollstuhl und Toilette.

Die Montagepunkte der Sanitärelemente folgen einem durchdachten Konzept. Das WC-Becken benötigt eine stabile Wandbefestigung, die mindestens 200 Kilogramm Gewicht tragen kann. Der Abstand zwischen Wand und Vorderkante des WC-Beckens beträgt idealerweise 65 Zentimeter, wodurch ausreichend Platz für Hilfspersonen hinter dem Nutzenden entsteht.

Der Spülkasten erfordert besondere Aufmerksamkeit bei der Montage. Eine Unterputz-Installation bietet mehr Bewegungsfreiheit und vereinfacht die Reinigung. Der Spülauslöser sollte in einer Höhe von 75 bis 85 Zentimetern angebracht werden, sodass er im Sitzen bequem erreichbar bleibt. Eine grossflächige Taste oder ein elektronischer Sensor erleichtert dabei die Bedienung.

Waschtische in barrierefreien Toiletten benötigen eine Unterfahrbarkeit für Rollstühle. Die optimale Montagehöhe liegt bei 80 Zentimetern, gemessen an der Oberkante. Ein Knieschutz verhindert Verbrennungen an den Wasserleitungen, während die Armatur durch einen verlängerten Hebel auch mit eingeschränkter Handmotorik bedienbar sein muss.

Die Abstände zwischen den einzelnen Elementen spielen eine zentrale Rolle für die Zugänglichkeit. Zwischen WC-Becken und Waschtisch sollten mindestens 20 Zentimeter Abstand liegen, um eine ungehinderte Nutzung zu gewährleisten. Diese Massnahmen ermöglichen ein hohes Mass an Selbstständigkeit und tragen wesentlich zur Würde der Nutzenden bei.

Jetzt Ihren Betreuungs­bedarf ermitteln​

Erfahrungen & Bewertungen zu Pflegevermittlung Schweiz

4.9/5 Bewertung

Bei über 70 Kundenstimmen

älterer Mann der auf der Couch am Tablet sitzt

Sicherheit durch professionelle Stützgriffe

Stützgriffe bilden das Herzstück einer barrierefreien Toilette und gewährleisten maximale Sicherheit bei allen Bewegungsabläufen. Die Norm SIA 500 schreibt dabei vor, dass diese Griffe einer Mindestbelastung von 100 Kilogramm standhalten müssen [Hindernisfreie Architektur]. Hochwertige Modelle aus rostfreiem Stahl oder beschichtetem Metall bieten dabei nicht nur Stabilität, sondern auch eine angenehme Haptik.

Klappbare Stützgriffe auf beiden Seiten des WC-Beckens ermöglichen einen sicheren Transfer. Diese lassen sich bei Bedarf nach oben schwenken und rasten in der vertikalen Position ein. Der optimale Abstand zwischen den Griffen beträgt 70 Zentimeter, wodurch eine natürliche Armhaltung beim Abstützen möglich wird. Die Grifflänge von mindestens 85 Zentimetern unterstützt dabei verschiedene Bewegungsabläufe.

Die Montagehöhe der Stützgriffe orientiert sich an der WC-Beckenhöhe. Eine Position von 75 Zentimetern über dem Boden ermöglicht eine ergonomische Kraftübertragung beim Hinsetzen und Aufstehen. Zusätzliche horizontale Wandgriffe neben dem WC-Becken bieten weitere Stabilität und erleichtern das seitliche Umsetzen vom Rollstuhl.

Die Oberflächenbeschaffenheit der Griffe spielt eine wichtige Rolle für die Nutzungssicherheit. Eine leicht profilierte oder strukturierte Oberfläche verhindert das Abrutschen auch bei feuchten Händen. Die Griffdicke von 3 bis 4 Zentimetern ermöglicht dabei einen sicheren Umgriff für unterschiedliche Handgrössen.

Regelmässige Wartung und Kontrollen der Befestigungen gewährleisten die dauerhafte Sicherheit der Stützgriffe. Die Montage muss durch Fachpersonal erfolgen, das die tragenden Wandkonstruktionen berücksichtigt und geeignete Befestigungsmittel wählt. Ein jährlicher Belastungstest dokumentiert die einwandfreie Funktion und verhindert mögliche Unfälle.

Bedienungsfreundliche Spül- und Reinigungssysteme

Moderne Spülsysteme in barrierefreien Toiletten vereinen Komfort mit maximaler Hygiene. Berührungslose Spülauslöser reagieren auf Handbewegungen und ermöglichen eine kontaktfreie Bedienung. Die Universität Basel empfiehlt in ihren Richtlinien zur barrierefreien Gestaltung besonders die Installation von Sensorsystemen, die auch bei eingeschränkter Motorik zuverlässig funktionieren [Universität Basel].

Die Waschtischarmatur spielt eine zentrale Rolle im Hygienekonzept. Elektronische Mischbatterien mit Infrarotsensoren regulieren automatisch Wassermenge und -temperatur. Ein integrierter Verbrühschutz begrenzt die maximale Wassertemperatur auf 38 Grad Celsius. Verlängerte Bedienungshebel an manuellen Armaturen ermöglichen zudem eine einfache Bedienung mit dem Ellbogen.

Reinigungsfreundliche Materialien erleichtern die tägliche Pflege der Sanitäranlagen. Wandhängende WC-Becken ohne Sockel oder störende Ecken vereinfachen die Bodenreinigung. Fugenlose Oberflächen und spezielle Beschichtungen verhindern die Anlagerung von Schmutz und Bakterien. Diese hygienischen Eigenschaften reduzieren gleichzeitig den Reinigungsaufwand.

Ein durchdachtes Lüftungssystem sorgt für angenehme Raumluft und verhindert die Bildung von Feuchtigkeit. Automatische Lufterfrischer spenden dezent Raumduft, ohne dabei Menschen mit Allergien oder Atemwegserkrankungen zu belasten. Die Lüftungsanlage arbeitet dabei geräuscharm im Hintergrund und gewährleistet einen kontinuierlichen Luftaustausch.

Die Platzierung von Hygieneutensilien folgt ergonomischen Grundsätzen. Seifenspender, Handtuchhalter und Desinfektionsmittelspender befinden sich in greifbarer Nähe zum Waschtisch. Ein grosser Abfallbehälter mit Schwenkdeckel ermöglicht die hygienische Entsorgung von Papierhandtüchern. Diese durchdachte Anordnung der Hygieneausstattung unterstützt die selbstständige Nutzung der Sanitäranlage.

Finanzierung und Fördermöglichkeiten

Die Finanzierung einer barrierefreien Toilette stellt für viele Betroffene zunächst eine Herausforderung dar. Das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) bildet dabei die rechtliche Grundlage für verschiedene Unterstützungsleistungen. Die kantonalen Behörden bieten unterschiedliche Förderprogramme, die bis zu 60 Prozent der Umbaukosten übernehmen können.

DIe Invalidenversicherung (IV) beteiligt sich unter bestimmten Voraussetzungen an den Kosten für barrierefreie Sanitäranlagen. Die IV-Stelle prüft jeden Antrag individuell und berücksichtigt dabei die persönliche Situation der Antragstellenden. Ergänzungsleistungen zur IV können zusätzliche finanzielle Unterstützung für notwendige Umbauten gewähren.

Gemeinnützige Stiftungen und Organisationen ergänzen die staatlichen Fördermöglichkeiten. Diese Institutionen springen besonders dann ein, wenn andere Kostenträger nur Teilbeträge übernehmen oder Anträge ablehnen. Ein frühzeitiger Kontakt mit diesen Organisationen ermöglicht oftmals zusätzliche Finanzierungswege.

Steuerliche Vergünstigungen bieten eine weitere Entlastung. Behinderungsbedingte Umbaumassnahmen gelten als aussergewöhnliche Belastungen und können in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Die kantonalen Steuerämter informieren über die genauen Modalitäten und erforderlichen Nachweise.

Die Gesamtkosten für eine barrierefreie Toilette variieren je nach Umfang der notwendigen Anpassungen. Während kleinere Modifikationen wie die Installation von Stützgriffen bereits mit überschaubarem Budget realisierbar sind, erfordern umfassende Umbauten eine sorgfältige Finanzplanung. Eine professionelle Beratung durch Fachstellen hilft dabei, alle verfügbaren Fördermöglichkeiten optimal zu nutzen.

Ermitteln Sie Ihre Pflegekosten

Erfahrungen & Bewertungen zu Pflegevermittlung Schweiz

4.9/5 Bewertung

Bei über 70 Kundenstimmen

älteres Paar recherchiert im Internet und schaut Dokumente an

Quellenverzeichnis

  1. Hindernisfreie Architektur (2023): Planung rollstuhlgerechter Toiletten – Richtlinien und Normen. <a href="https://hindernisfreie-architektur.ch/fachinformationen/planung-rollstuhlgerechter-toiletten/" target="_blank" rel="nofollow"
  2. Universität Basel (2023): Richtlinien zur barrierefreien Gestaltung sanitärer Anlagen. <a href="https://www.unibas.ch/de/Universitaet/Administration-Services/Vizerektorat-People-And-Culture/Organisational-Culture/Diversity-und-Inclusion/Universitaet-inklusiv-gestalten/All-Gender-WC.html" target="_blank" rel="nofollow"
Picture of Lukas Meier
Lukas Meier

Freier Redakteur

Wir arbeiten laufend daran, interessante und nützliche Informationen rund um die Pflege zuhause für unsere Kunden und Interessenten zusammenzutragen. Diese Ratgeber-Beiträge entstehen in Zusammenarbeit mit ausgewählten Pflegeexperten.

Bedarf und Kosten Icon
Kosten individuell …

Kostenrechner für Betreuung

Kalkulieren Sie selbst die individuellen Kosten der Betreuung daheim!
Erfahren Sie, was Ihre Pflegekraft verdient und wie legale 24 Stunden Betreuung bereits sehr günstig organisiert werden kann.

Kostenlos beraten lassen Icon
Mit unserer Hilfe …

Die richtige Betreuung finden

Seniorenbetreuung ist etwas sehr Individuelles. Unsere Checkliste klärt die Anforderungen an die Betreuung für Ihren speziellen Fall. Auf Basis dieses Formulars können wir optimal beraten und auf Ihre Wünsche eingehen.

Rekrutierung und Wahl der Pflegekraft Icon
Sofort Betreuungsbedarf?

Schnelle Hilfe – garantiert!

Da vieles im Leben unvorhersehbar passiert, helfen wir sofort. Wenn die Unterstützung von Senioren im Alltag nicht warten kann, organisieren wir innert einer Woche den Start Ihrer persönlichen Pflegehilfe.