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Marian Birkholz

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Teilstationäre Pflegeformen: Das müssen Sie beachten

Geschrieben von

Lukas Meier

Veröffentlicht am
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Teilstationäre Pflege: Definition und Arten

Teilstationäre Pflegeformen bieten eine flexible Lösung für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Diese Pflegemodelle ermöglichen es Betroffenen, weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung zu leben und gleichzeitig professionelle Unterstützung zu erhalten. Es gibt verschiedene Arten der teilstationären Pflege, die sich an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen.

Tagespflege: Entlastung am Tag

Die Tagespflege ist eine beliebte Form der teilstationären Pflege. Pflegebedürftige verbringen den Tag in einer speziell eingerichteten Pflegeeinrichtung und kehren abends in ihr Zuhause zurück. Diese Option ist besonders vorteilhaft für Angehörige, die tagsüber berufstätig sind oder eine Auszeit benötigen. In der Tagespflege erhalten die Betroffenen nicht nur pflegerische Versorgung, sondern auch soziale Kontakte und Beschäftigungsangebote.

Nachtpflege: Sicherheit in der Nacht

Die Nachtpflege ist das Pendant zur Tagespflege und richtet sich an Pflegebedürftige, die nachts intensive Betreuung benötigen. Die Betroffenen verbringen die Nacht in einer Pflegeeinrichtung und werden morgens wieder nach Hause gebracht. Diese Form der Pflege ist besonders hilfreich für Menschen mit Demenz, die einen gestörten Tag-Nacht-Rhythmus haben, oder für Pflegebedürftige, deren Angehörige nachts Entlastung benötigen.

Kurzzeitpflege: Temporäre Unterstützung

Die Kurzzeitpflege ist eine vorübergehende Form der stationären Pflege, die für einen begrenzten Zeitraum in Anspruch genommen werden kann. Sie kommt zum Einsatz, wenn die häusliche Pflege vorübergehend nicht möglich ist, beispielsweise nach einem Krankenhausaufenthalt oder während des Urlaubs der pflegenden Angehörigen. Die Kurzzeitpflege kann in speziellen Einrichtungen oder in Pflegeheimen mit Kurzzeitpflegeplätzen erfolgen.

Alle diese Formen der teilstationären Pflege tragen dazu bei, dass Pflegebedürftige so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können. Sie bieten eine wertvolle Alternative zur vollstationären Pflege und unterstützen das Ziel, den Umzug in eine dauerhafte Pflegeeinrichtung hinauszuzögern oder ganz zu vermeiden.

Vorteile und Ziele der teilstationären Pflege

Teilstationäre Pflegeformen bieten zahlreiche Vorteile für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Diese Pflegemodelle zielen darauf ab, die Lebensqualität aller Beteiligten zu verbessern und eine optimale Versorgung sicherzustellen. Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte beleuchtet.

Entlastung für pflegende Angehörige

Einer der Hauptvorteile der teilstationären Pflege ist die signifikante Entlastung pflegender Angehöriger. Diese Form der Unterstützung ermöglicht es Familienmitgliedern, ihre beruflichen Verpflichtungen wahrzunehmen oder dringend benötigte Auszeiten zu nehmen, ohne die Qualität der Pflege zu beeinträchtigen. Studien zeigen, dass regelmässige Entlastung das Risiko für Überforderung und gesundheitliche Probleme bei pflegenden Angehörigen deutlich reduziert.

Soziale Kontakte und Aktivitäten

Teilstationäre Pflegeeinrichtungen bieten ein strukturiertes Umfeld, das soziale Interaktionen und vielfältige Aktivitäten fördert. Pflegebedürftige haben die Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu schliessen und an altersgerechten Beschäftigungen teilzunehmen. Dies kann Folgendes umfassen:

  • Gruppenaktivitäten wie Singen, Basteln oder Gedächtnistraining
  • Bewegungsangebote zur Förderung der Mobilität
  • Gemeinsame Mahlzeiten in geselliger Runde
  • Ausflüge und kulturelle Veranstaltungen

Diese sozialen Aspekte tragen wesentlich zur Verbesserung der psychischen Gesundheit und des allgemeinen Wohlbefindens bei.

Erhalt der Selbstständigkeit

Ein zentrales Ziel der teilstationären Pflege ist es, die Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen so lange wie möglich zu erhalten und zu fördern. Durch gezielte Unterstützung und Aktivierung werden vorhandene Fähigkeiten gestärkt und der Abbau von Kompetenzen verlangsamt. Dies geschieht durch:

Massnahme Ziel
Physiotherapeutische Übungen Erhalt und Verbesserung der Mobilität
Ergotherapie Förderung der Alltagskompetenzen
Kognitive Trainingseinheiten Stärkung der geistigen Fähigkeiten

Durch die Kombination dieser Vorteile ermöglicht die teilstationäre Pflege vielen Betroffenen, länger in ihrer gewohnten Umgebung zu verbleiben. Sie stellt eine wertvolle Ergänzung zur häuslichen Pflege dar und kann in vielen Fällen einen Umzug in eine vollstationäre Einrichtung hinauszögern oder sogar vermeiden. Gleichzeitig profitieren die Pflegebedürftigen von professioneller Betreuung und einem strukturierten Tagesablauf, der ihre Lebensqualität erheblich steigern kann.

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Kosten und Finanzierung

Die Finanzierung der teilstationären Pflege ist ein wichtiger Aspekt, den Pflegebedürftige und ihre Angehörigen berücksichtigen müssen. Die Kosten können je nach Art und Umfang der Leistungen variieren, wobei verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Kostenstruktur der teilstationären Pflege

Die Kosten für teilstationäre Pflegeleistungen setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. In der Regel umfassen sie:

  • Pflegeleistungen
  • Betreuungskosten
  • Verpflegung
  • Unterkunft (bei Kurzzeitpflege)
  • Ggf. Fahrtkosten (bei Tages- oder Nachtpflege)

Die Gesamtkosten können je nach Einrichtung und Region variieren. Durchschnittlich liegen sie zwischen 55 und 95 Franken pro Tag für die Tages- oder Nachtpflege.

Leistungen der Pflegekasse

Ab Pflegegrad 2 übernehmen die Pflegekassen einen Teil der Kosten für die teilstationäre Pflege. Die Höhe der Leistungen richtet sich nach dem festgestellten Pflegegrad:

Pflegegrad Monatlicher Höchstbetrag
2 689 Franken
3 1’298 Franken
4 1’612 Franken
5 1’995 Franken

Diese Beträge können für Tages-, Nacht- oder Kurzzeitpflege verwendet werden. Wichtig zu beachten ist, dass die Leistungen für teilstationäre Pflege mit den Leistungen für ambulante Pflege verrechnet werden.

Eigenanteil und zusätzliche Kosten

Trotz der Unterstützung durch die Pflegekassen bleibt in der Regel ein Eigenanteil zu tragen. Dieser umfasst vor allem die Kosten für Unterkunft und Verpflegung, die nicht von der Pflegeversicherung übernommen werden. Der durchschnittliche Eigenanteil liegt zwischen 20 und 35 Franken pro Tag.

Zusätzliche Kosten können entstehen für:

  • Fahrdienste (wenn nicht von der Einrichtung gestellt)
  • Zusätzliche Betreuungsleistungen
  • Spezielle Therapieangebote

Für Personen mit geringem Einkommen besteht die Möglichkeit, Unterstützung durch die Sozialhilfe zu beantragen. In einigen Kantonen gibt es zudem spezielle Förderprogramme oder Zuschüsse für teilstationäre Pflegeangebote.

Es ist ratsam, frühzeitig mit der zuständigen Pflegekasse Kontakt aufzunehmen, um die individuellen Finanzierungsmöglichkeiten zu klären. Viele Einrichtungen bieten auch Beratungsgespräche an, bei denen die Kostenstruktur detailliert erläutert wird. Eine sorgfältige Planung und Abwägung der finanziellen Aspekte kann dazu beitragen, die optimale Pflegelösung zu finden, die sowohl den Bedürfnissen des Pflegebedürftigen als auch den finanziellen Möglichkeiten der Familie entspricht.