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Teilstationäre und übergangsweise Pflege

Teilstationäre und übergangsweise Pflege: Flexible Betreuungsformen im Pflegeheim

Geschrieben von

Lukas Meier

Veröffentlicht am
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Teilstationäre Pflegeformen: Tages- und Nachtpflege

Teilstationäre Pflegeangebote ermöglichen es Pflegebedürftigen, weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung zu leben, während sie tagsüber oder nachts professionell betreut werden. Diese Tages- und Nachtpflege bildet dabei eine wichtige Brücke zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Die Nachfrage nach solchen Angeboten steigt stetig – nicht zuletzt, weil viele Familien ihren Angehörigen den Verbleib im gewohnten Umfeld so lange wie möglich ermöglichen möchten [BFS, 2022].

Das Leistungsspektrum der Tagespflege umfasst neben der pflegerischen Grundversorgung auch aktivierende und therapeutische Angebote. Die Betreuung erfolgt in der Regel von morgens bis zum späten Nachmittag und beinhaltet gemeinsame Mahlzeiten, Bewegungsübungen sowie soziale Aktivitäten. Die Nachtpflege hingegen richtet sich speziell an Menschen mit gestörtem Tag-Nacht-Rhythmus oder nächtlichem Betreuungsbedarf, etwa bei fortgeschrittener Demenz.

Die Realität der teilstationären Betreuung zeigt allerdings deutliche regionale Unterschiede. In städtischen Gebieten existiert mittlerweile ein differenziertes Angebot mit spezialisierten Einrichtungen für unterschiedliche Zielgruppen. Ländliche Regionen hingegen weisen oft noch Versorgungslücken auf. Die Versorgung mit Tagespflegeplätzen variiert regional stark und liegt nach Erhebungen des BFS (2022) vielerorts noch unter den empfohlenen Richtwerten.

Besonders bewährt haben sich teilstationäre Angebote bei der Betreuung von Menschen mit beginnender bis mittelschwerer Demenz. Die strukturierten Tagesabläufe und sozialen Kontakte wirken der Vereinsamung entgegen und können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Allerdings fehlt es vielerorts an spezialisierten Betreuungskonzepten und entsprechend geschultem Personal. Viele Tagespflegeeinrichtungen verfügen noch nicht über speziell ausgebildete Demenzfachkräfte [Institut für Pflegewissenschaft, 2022].

Übergangsweise Heimunterbringung

Neben der teilstationären Angebote gibt es auch einen hohen Bedarf nach einer zeitlich nur befristeten stationären Unterbringung in einer Pflegeinstitution. Einerseits gibt es die  Akut- und Übergangspflege (AÜP), welche eine Versorgungslücke nach dem Spitalaufenthalt schliessen soll, bis die Patienten ihre volle Selbständigkeit wiedererlangt haben oder bis die anschliessende Nachsorge geklärt ist. Wo möglich, sollen die Patienten in ihre häusliche Umgebung zurückkehren können. Die Erfolgsquoten für eine Rückkehr nach Hause variieren dabei je nach Ausgangssituation der Patienten erheblich. Die auf zwei Wochen begrenzte Übergangszeit [BAG, 2022] bietet Patienten die Möglichkeit, sich in einem geschützten Rahmen zu erholen, während Angehörige weitere Betreuungsschritte organisieren können.

Im Gegensatz zur AÜP dient das „Ferienbett“ primär der Entlastung pflegender Angehöriger. Diese temporäre Unterbringungsmöglichkeit wird oft während Urlaubszeiten oder bei Krankheit der Hauptpflegeperson genutzt. Die Aufenthaltsdauer ist dabei flexibel gestaltbar und kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen reichen. Viele Pflegeheime halten dafür spezielle Zimmer vor, die auch kurzfristig gebucht werden können.

Während die AÜP stark auf Rehabilitation und Wiedererlangung der Selbstständigkeit ausgerichtet ist, steht beim Ferienbett die vorübergehende Betreuung im Vordergrund. Dies spiegelt sich auch in der personellen Ausstattung wider: AÜP-Einrichtungen verfügen über spezialisiertes Therapiepersonal und intensive Aktivierungsangebote, während Ferienbetten in die normale Heimstruktur eingebunden sind [Curaviva, 2021].

Die Verfügbarkeit beider Angebote variiert regional stark. Besonders in ländlichen Gebieten kann es zu längeren Wartezeiten kommen. Dies führt mitunter dazu, dass Patienten nach einem Spitalaufenthalt direkt in die Langzeitpflege überwiesen werden, auch wenn eine AÜP möglicherweise ausreichend wäre. Eine bessere Vernetzung der vorhandenen Angebote könnte hier zu effizienteren Lösungen führen.

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Organisation und Betreuungsqualität

Die personelle Ausstattung in teilstationären Einrichtungen orientiert sich an den spezifischen Anforderungen der verschiedenen Betreuungsformen. Während die AÜP einen hohen Anteil an therapeutischem Fachpersonal erfordert, liegt der Fokus in der Tagespflege stärker auf aktivierender Betreuung und sozialer Integration. Die Betreuungsschlüssel variieren dabei je nach Pflegebedarf der betreuten Personen. Besonders in der Nachtpflege ist eine ausreichende Personaldecke essentiell, um die Sicherheit der oft desorientieren Bewohner zu gewährleisten.

Die räumlichen Anforderungen unterscheiden sich deutlich von der stationären Dauerpflege. Tagespflegeeinrichtungen benötigen grosszügige Gemeinschaftsbereiche für Aktivitäten und Therapien, während die Nachtpflege ruhige Schlafbereiche und übersichtliche Aufenthaltszonen erfordert. AÜP-Einrichtungen müssen zudem über spezielle Therapieräume und Trainingsmöglichkeiten verfügen [Institut für Pflegewissenschaft, 2022].

Die Tagesstruktur wird in allen Betreuungsformen individuell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe abgestimmt. In der Tagespflege wechseln sich Phasen der Aktivierung mit Ruhepausen ab. Das Programm umfasst gemeinsame Mahlzeiten, therapeutische Angebote sowie soziale Aktivitäten. Die Nachtpflege hingegen orientiert sich am natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus und bietet bei Bedarf beruhigende Beschäftigungsmöglichkeiten.

Besondere Aufmerksamkeit erfordert die Betreuung von Menschen mit Demenz. Für sie sind Kontinuität und klare Strukturen besonders wichtig. Spezielle Betreuungskonzepte berücksichtigen die individuellen Bedürfnisse und biografischen Hintergründe. Geschultes Personal erkennt Überforderungssituationen frühzeitig und kann deeskalierend eingreifen. Die räumliche Gestaltung unterstützt die Orientierung durch klare Strukturen und eine demenzgerechte Umgebung.

Koordination der verschiedenen Angebote

Eine erfolgreiche teilstationäre Betreuung erfordert das reibungslose Zusammenspiel verschiedener Versorgungsformen. Die Spitex übernimmt dabei oft die Rolle des Koordinators, da sie die häusliche Situation am besten kennt. Sie stimmt ihre Einsatzzeiten mit den teilstationären Angeboten ab und gewährleistet die pflegerische Kontinuität. Ein Grossteil der Tagespflege-Besucher nutzt zusätzlich die Dienste der Spitex [BFS, 2022].

Den Angehörigen kommt eine Schlüsselrolle bei der Organisation und Abstimmung der verschiedenen Betreuungsformen zu. Sie koordinieren Termine, organisieren Transporte und stellen den Informationsfluss zwischen allen Beteiligten sicher. Diese Aufgabe kann sehr belastend sein, weshalb viele Einrichtungen inzwischen Beratung und Unterstützung bei der Koordination anbieten. Besonders wichtig ist dabei die Planung von Übergängen – etwa wenn die teilstationäre Betreuung nicht mehr ausreicht.</p  

Der Übergang in die stationäre Dauerpflege erfolgt idealerweise schrittweise. Die teilstationären Angebote ermöglichen es, diesen Prozess behutsam zu gestalten. Viele Betroffene lernen die künftige Pflegeeinrichtung zunächst über die Tagespflege kennen. Dies erleichtert die spätere Eingewöhnung erheblich. Einige Einrichtungen bieten auch „Probewohnen“ an, um den Übergang zu erleichtern.

Digitale Dokumentationssysteme unterstützen zunehmend die Koordination zwischen den verschiedenen Leistungserbringern. Sie ermöglichen einen schnellen Informationsaustausch und stellen sicher, dass alle Beteiligten über aktuelle Entwicklungen und Änderungen im Betreuungsplan informiert sind. Die Einführung einheitlicher elektronischer Patientenakten wird diese Koordination künftig weiter verbessern [Institut für Pflegewissenschaft, 2022].

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Praktische Aspekte und Finanzierung

Die Finanzierung teilstationärer und übergangsweiser Betreuungsangebote folgt klaren Regeln: Die Krankenversicherung übernimmt die Kosten für die medizinische Pflege, während Betreuungsleistungen und Hotellerie von den Nutzern selbst getragen werden müssen. Eine Besonderheit stellt die AÜP dar, bei der die Krankenversicherung für maximal zwei Wochen auch einen Teil der Betreuungskosten übernimmt. Die Tagessätze für Betreuung und Verpflegung in der Tages- und Nachtpflege variieren je nach Einrichtung und Betreuungsintensität [Curaviva, 2021].

Verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten können die finanzielle Belastung reduzieren. Die Hilflosenentschädigung der AHV/IV steht Menschen zu, die regelmässig auf Hilfe im Alltag angewiesen sind. Bei geringem Einkommen und Vermögen können Ergänzungsleistungen beantragt werden. Einige Kantone und Gemeinden bieten zusätzliche Unterstützung an. Auch Stiftungen und kirchliche Organisationen gewähren in bestimmten Fällen Zuschüsse.

Die Organisation teilstationärer Betreuung erfordert sorgfältige Planung. Für die Tagespflege ist ein zuverlässiger Transportdienst wichtig – viele Einrichtungen bieten einen Fahrdienst an oder arbeiten mit lokalen Transportunternehmen zusammen. Die Betreuungszeiten müssen mit den Möglichkeiten der Angehörigen abgestimmt werden. Besonders bei der Nachtpflege ist eine gute Abstimmung mit der häuslichen Pflege wichtig.

Ein wichtiger praktischer Aspekt ist die Vorbereitung der ersten Besuche. Viele Einrichtungen bieten „Schnuppertage“ an, bei denen Interessierte das Angebot unverbindlich kennenlernen können. Die Erfahrung zeigt, dass eine schrittweise Eingewöhnung – etwa durch zunächst kürzere Besuche – den Einstieg erleichtert. Auch die Beratung der Angehörigen spielt eine wichtige Rolle, da diese oft unsicher sind, welches Angebot am besten geeignet ist.

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Quellenverzeichnis

  1. Bundesamt für Gesundheit BAG (2022). Spitalbefragung zur Akut- und Übergangspflege. https://www.bag.admin.ch
  2. Bundesamt für Statistik BFS (2022). Alters- und Pflegeheime – Statistiken der sozialmedizinischen Institutionen. https://www.bfs.admin.ch
  3. Curaviva Schweiz (2021). Pflegefinanzierung in der Schweiz – Faktenblatt. https://www.curaviva.ch
  4. Institut für Pflegewissenschaft der Universität Basel (2022). RESPONS Studie – Lebens- und Pflegequalität im Pflegeheim. https://www.bfh.ch
  5. Schweizerisches Gesundheitsobservatorium Obsan (2023). Langzeitpflege in der Schweiz: Prognosen und Szenarien. https://www.obsan.admin.ch
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Lukas Meier

Freier Redakteur

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