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Stationäre Pflegeeinrichtungen für Senioren in der Schweiz

Geschrieben von

Lukas Meier

Veröffentlicht am
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Stationäre Heimpflege: Wenn die ambulante Pflege an ihre Grenzen stösst

Die Entscheidung für eine stationäre Unterbringung zählt zu den schwierigsten Momenten im Leben einer Familie. Meist geht ihr eine lange Phase der häuslichen Pflege voraus, in der Angehörige und die Spitex versuchen, die zunehmende Pflegebedürftigkeit aufzufangen. Doch irgendwann erreicht diese Versorgung ihre Grenzen – sei es durch die körperliche und psychische Erschöpfung der Pflegenden, durch medizinische Komplikationen oder durch eine Demenz, die eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung erforderlich macht.

Die Warnsignale sind vielfältig: Häufige Stürze, vergessene Medikamente, verwahrloste Wohnungen oder eine fortschreitende Mangelernährung zeigen, dass ein Mensch seinen Alltag nicht mehr eigenständig bewältigen kann. Wenn dann auch die ambulante Pflege durch die Spitex und zusätzliche Betreuungsdienste nicht mehr ausreicht, stellt sich die Frage nach einer stationären Versorgung. Aktuelle Erhebungen zeigen, dass dieser Schritt bei etwa 15% der über 80-Jährigen unvermeidlich wird [Bundesamt für Statistik, 2023].

Der demographische Wandel verschärft diese Situation zusehends. Während die Zahl der Pflegebedürftigen stetig steigt – Prognosen rechnen mit einer Verdoppelung bis 2050 [Gesundheitsobservatorium, 2023] – nimmt die Zahl der potenziell Pflegenden ab. Berufstätige Kinder leben oft weit entfernt, Nachbarschaftshilfe wird seltener, und die traditionellen Familienstrukturen lösen sich auf. Diese Entwicklung führt dazu, dass die Entscheidung für eine stationäre Pflege häufig früher getroffen werden muss als noch vor einer Generation.

Die Realität dieser Entscheidung ist oft von Schuldgefühlen und familiären Konflikten geprägt. Während die einen den Schritt ins Pflegeheim als Versagen der Familie interpretieren, sehen andere darin die Chance auf eine bessere medizinische Versorgung. Diese ambivalente Situation wird durch den akuten Mangel an Pflegeplätzen noch verschärft. Nicht selten müssen Familien mehrere Einrichtungen in Betracht ziehen oder längere Wartezeiten in Kauf nehmen.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Entscheidung für eine stationäre Unterbringung oft unter Zeitdruck getroffen werden muss – etwa nach einem Krankenhausaufenthalt oder einem schweren Sturz. In solchen Situationen bleibt kaum Zeit, verschiedene Einrichtungen sorgfältig zu vergleichen oder alternative Betreuungsformen zu erwägen. Die Folge sind häufig überstürzte Entscheidungen, die später korrigiert werden müssen.

Die baulichen Gegebenheiten vieler Wohnungen erschweren zudem eine längerfristige häusliche Pflege. Treppen ohne Aufzug, enge Badezimmer oder fehlende Bewegungsflächen für Rollstühle machen eine ambulante Versorgung oft unmöglich. Während Umbaumassnahmen theoretisch eine Option darstellen, scheitern diese häufig an den Kosten oder der mangelnden Zustimmung der Vermieter. Studien zeigen, dass nur etwa 5% der Wohnungen in der Schweiz altersgerecht ausgestattet sind [BAG, 2023].

Eine oft unterschätzte Rolle spielen die psychischen und physischen Belastungsgrenzen der pflegenden Angehörigen. Die durchschnittliche Pflegedauer vor einer stationären Unterbringung beträgt mittlerweile 4,7 Jahre [Spitex Verband, 2023]. In dieser Zeit müssen Angehörige nicht nur die praktische Pflege bewältigen, sondern auch mit der emotionalen Belastung durch den schleichenden Verlust eines geliebten Menschen umgehen. Depression und Burnout bei pflegenden Angehörigen sind keine Seltenheit – Studien sprechen von einer Betroffenheit von bis zu 40% [Gesundheitsobservatorium, 2023].

Leistungsspektrum der Langzeitpflege

Die stationäre Langzeitpflege in Schweizer Pflegeheimen bietet ein umfassendes Versorgungskonzept für Menschen mit dauerhaftem Pflegebedarf. Im Zentrum steht die professionelle pflegerische Betreuung rund um die Uhr, die sich an den individuellen Bedürfnissen der Bewohner orientiert. Die medizinische Versorgung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Hausärzten und Fachspezialisten, wobei das Pflegepersonal die regelmässige Medikamentengabe, Wundversorgung und Vitalzeichenkontrolle übernimmt [Institut für Pflegewissenschaft, 2022].

Das therapeutische Angebot umfasst verschiedene, aufeinander abgestimmte Behandlungsformen. Physiotherapeuten arbeiten an der Erhaltung der Mobilität und Beweglichkeit, während Ergotherapeuten die Selbstständigkeit im Alltag fördern. Logopäden unterstützen bei Sprach- und Schluckstörungen, die besonders nach Schlaganfällen häufig auftreten. Je nach Einrichtung stehen auch Musik- und Kunsttherapie zur Verfügung. Diese vielfältigen Therapieformen werden individuell kombiniert und regelmässig an die Bedürfnisse der Bewohner angepasst.

Der strukturierte Tagesablauf orientiert sich an den Gewohnheiten der Bewohner. Neben den festen Mahlzeiten gibt es regelmässige Aktivierungsangebote wie Gedächtnistraining, Bewegungsgruppen oder kreative Beschäftigung. Besonders wichtig sind dabei die sozialen Aspekte: gemeinsames Singen, Gesellschaftsspiele oder jahreszeitliche Feste fördern den Austausch und wirken der Vereinsamung entgegen. Nach Erhebungen des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums nutzen über 80% der Heimbewohner diese Aktivierungsangebote regelmässig [Obsan, 2023].

Die Qualitätssicherung erfolgt durch standardisierte Prozesse und regelmässige Evaluationen. Alle pflegerischen Massnahmen werden digital dokumentiert, was eine optimale Abstimmung zwischen den verschiedenen Fachkräften ermöglicht. Regelmässige Fallbesprechungen im interdisziplinären Team stellen sicher, dass alle Aspekte der Betreuung aufeinander abgestimmt sind und neue Entwicklungen zeitnah berücksichtigt werden.

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Altersheim und Pflegeheim: Unterschiedliche Konzepte stationärer Betreuung

Die Unterscheidung zwischen Alters- und Pflegeheimen verschwimmt in der Praxis zunehmend. Während Altersheime ursprünglich für weitgehend selbstständige Senioren konzipiert waren, die lediglich Unterstützung im Alltag benötigen, entwickeln sie sich durch die steigende Lebenserwartung ihrer Bewohner zwangsläufig zu Pflegeeinrichtungen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Schweizer Altersheimen ist in den letzten zehn Jahren von 3,8 auf 2,3 Jahre gesunken [Bundesamt für Statistik, 2023] – ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Einzug heute meist erst bei deutlich eingeschränkter Selbstständigkeit erfolgt.

Pflegeheime hingegen sind von vornherein auf Menschen mit erheblichem Pflegebedarf ausgerichtet. Dies spiegelt sich in der personellen Ausstattung wider: Während in Altersheimen oft Betreuungspersonen ohne pflegerische Ausbildung arbeiten, müssen Pflegeheime einen festgelegten Anteil an Fachpersonal beschäftigen. Die Realität zeigt jedoch, dass selbst dieser Mindeststandard aufgrund des akuten Fachkräftemangels nicht immer eingehalten werden kann. Nach Angaben der Gesundheitsdirektorenkonferenz bleiben derzeit etwa 15% der Pflegestellen unbesetzt [GDK, 2023].

Die Betreuungsqualität hängt dabei stark von strukturellen Faktoren ab. Der Personalschlüssel – also das Verhältnis zwischen Pflegekräften und Bewohnern – variiert erheblich zwischen verschiedenen Einrichtungen und Kantonen. Während einige private Heime mit Zusatzleistungen eine 1:3-Betreuung während der Tagschicht gewährleisten, müssen in anderen Einrichtungen zwei Pflegekräfte für 25 oder mehr Bewohner sorgen. Diese Unterschiede wirken sich unmittelbar auf den Pflegealltag aus: von der Häufigkeit der Grundpflege bis hin zur Möglichkeit, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.

Die bauliche Gestaltung der Einrichtungen spiegelt oft noch Vorstellungen vergangener Jahrzehnte wider. Lange Flure, Mehrbettzimmer und zentrale Sanitäranlagen entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen an Privatsphäre und Würde im Alter. Moderne Konzepte wie Wohngruppen oder spezialisierte Demenzabteilungen setzen sich nur langsam durch – nicht zuletzt aufgrund der hohen Investitionskosten. Von den rund 1.500 Pflegeeinrichtungen in der Schweiz verfügen bisher nur etwa 30% über spezialisierte Demenzabteilungen [BAG, 2023], obwohl der Bedarf stetig steigt.

Ein weiteres Problem stellt die regionale Verteilung der Einrichtungen dar. Während in städtischen Gebieten oft eine gewisse Wahlmöglichkeit besteht, müssen Bewohner ländlicher Regionen teilweise erhebliche Entfernungen zu ihrem bisherigen Wohnort in Kauf nehmen. Dies erschwert nicht nur regelmässige Besuche von Angehörigen, sondern bedeutet für die Betroffenen auch einen Verlust ihrer gewohnten sozialen Kontakte. Die Folgen dieser Entwurzelung werden in der Pflegeplanung häufig unterschätzt.

Einfluss von Ausstattung und Personal auf die Betreuungsqualität

Die Qualität der Betreuung hängt entscheidend von der personellen und räumlichen Ausstattung ab. In der Pflege gilt der Grundsatz: Je höher der Anteil an qualifiziertem Personal, desto besser die Versorgungsqualität. Die Realität zeigt jedoch, dass der akute Fachkräftemangel die Einhaltung der Qualitätsstandards zunehmend erschwert. Nach aktuellen Erhebungen können viele Einrichtungen ihre Stellenpläne nicht vollständig besetzen, was zu einer erhöhten Arbeitsbelastung des vorhandenen Personals führt [Curaviva, 2021].

Die räumliche Gestaltung moderner Pflegeeinrichtungen folgt dem Konzept der „therapeutischen Umgebung“. Übersichtliche Grundrisse, helle Räume und eine barrierefreie Ausstattung fördern die Orientierung und Selbstständigkeit der Bewohner. Besondere Bedeutung kommt den Gemeinschaftsbereichen zu: Wohnküchen, Aufenthaltsräume und Therapieräume bieten Möglichkeiten für soziale Kontakte und aktivierende Angebote. Die durchschnittliche Zimmergrösse beträgt dabei 25 Quadratmeter, ergänzt durch grosszügige Gemeinschaftsflächen.

Innovative Pflegekonzepte setzen verstärkt auf kleinere Wohneinheiten. In Wohngruppen mit 8-12 Bewohnern lässt sich eine familiäre Atmosphäre schaffen, die besonders Menschen mit Demenz zugutekommt. Diese Wohngruppen verfügen über eigene Küchen und Aufenthaltsbereiche, in denen die Bewohner nach ihren Möglichkeiten in Alltagsaktivitäten einbezogen werden. Spezielle Demenzabteilungen bieten zudem geschützte Bereiche mit Wanderwegen und Sinnesgärten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Einsatz moderner Technologien. Digitale Dokumentationssysteme unterstützen die Pflegeplanung und -durchführung. Sensorsysteme erhöhen die Sicherheit, ohne die Privatsphäre übermässig einzuschränken. Moderne Pflegehilfsmittel wie elektrisch verstellbare Betten und Hebevorrichtungen erleichtern die körperlich anspruchsvolle Pflege und tragen zum Arbeitsschutz bei.

Finanzielle & organisatorische Aspekte der stationären Pflege

Bei der Finanzierung der stationären Pflege übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die medizinische Grund- und Behandlungspflege. Die täglichen Betreuungsleistungen sowie die Hotellerie-Kosten (Unterkunft und Verpflegung) müssen von den Bewohnern selbst getragen werden. Die monatlichen Gesamtkosten können dabei zwischen 6.000 und 9.000 Franken liegen [BFS, 2022]. Bei fehlendem Vermögen greifen soziale Sicherungssysteme: Ergänzungsleistungen zur AHV/IV sowie die Hilflosenentschädigung können einen erheblichen Teil der Kosten decken.

Der Aufnahmeprozess beginnt mit einer sorgfältigen Bedarfsabklärung. Diese umfasst nicht nur die pflegerischen Aspekte, sondern auch die persönliche Situation des künftigen Bewohners. Ein ärztliches Zeugnis dokumentiert den Gesundheitszustand und die Pflegebedürftigkeit. Die Einrichtungen prüfen dabei nicht nur die verfügbaren Kapazitäten, sondern auch die Eignung ihres Betreuungskonzepts für die individuellen Bedürfnisse. Die geografische Nähe zu Angehörigen spielt bei der Auswahl oft eine wichtige Rolle.

Die Eingewöhnungsphase wird durch ein spezielles Integrationskonzept begleitet. In den ersten Wochen erstellt das Pflegepersonal einen detaillierten Betreuungsplan, der alle Aspekte des täglichen Lebens berücksichtigt – von Pflegeroutinen über Essgewohnheiten bis hin zu persönlichen Vorlieben bei der Tagesgestaltung. Eine Bezugsperson aus dem Pflegeteam begleitet den neuen Bewohner besonders intensiv und steht auch den Angehörigen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Die Qualitätssicherung erfolgt durch regelmässige Evaluationen und standardisierte Dokumentation. Alle Leistungen werden transparent erfasst und regelmässig mit den Bewohnern sowie ihren Angehörigen besprochen. Bei Bedarf können die Betreuungsleistungen flexibel angepasst werden. Zusatzleistungen wie spezielle Therapien, Coiffeur oder Fusspflege werden separat abgerechnet und können je nach Bedarf in Anspruch genommen werden.

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Quellenverzeichnis

  1. Bundesamt für Statistik (2022). Alters- und Pflegeheime – Statistiken der sozialmedizinischen Institutionen. https://www.bfs.admin.ch
  2. Curaviva Schweiz (2021). Pflegefinanzierung in der Schweiz – Faktenblatt. https://www.curaviva.ch/
  3. Institut für Pflegewissenschaft der Universität Basel (2022). RESPONS Studie – Lebens- und Pflegequalität im Pflegeheim. https://www.bfh.ch
  4. Schweizerisches Gesundheitsobservatorium Obsan (2023). Langzeitpflege in der Schweiz: Prognosen und Szenarien. https://www.obsan.admin.ch
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Lukas Meier

Freier Redakteur

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