Massgeschneiderte Betreuung je nach Pflegesituation

Typische Anzeichen sind Schwierigkeiten bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben wie Einkaufen, Kochen oder Körperpflege. Auch Vernachlässigung des Haushalts, ungeklärte blaue Flecken (Hinweis auf Stürze), vermehrte Vergesslichkeit oder Orientierungsprobleme können auf einen Betreuungsbedarf hindeuten. Ebenso sollten Sie aufmerksam werden, wenn sich Ihre Eltern sozial zurückziehen, Termine verpassen oder Medikamente nicht regelmässig einnehmen. Bei einer Gewichtsabnahme oder ungewöhnlichem Erscheinungsbild kann dies ein Hinweis auf Ernährungsprobleme oder Schwierigkeiten bei der Selbstversorgung sein. Im Zweifelsfall empfehlen wir ein unverbindliches Beratungsgespräch, bei dem wir gemeinsam die Situation einschätzen.

Die Ermittlung des Betreuungsbedarfs erfolgt in mehreren Schritten: Zunächst füllen Sie unseren detaillierten Online-Fragebogen aus, der alle relevanten Bereiche des täglichen Lebens abdeckt – von der Mobilität über die Körperpflege bis hin zu hauswirtschaftlichen Tätigkeiten und sozialen Aktivitäten. Im Anschluss führen wir ein persönliches Gespräch, idealerweise vor Ort, um die Wohnsituation kennenzulernen und offene Fragen zu klären. Bei Bedarf beziehen wir mit Ihrem Einverständnis auch ärztliche Diagnosen mit ein. All diese Informationen fliessen in eine umfassende Bedarfsanalyse ein, auf deren Grundlage wir ein individuelles Betreuungskonzept erstellen. Dieses berücksichtigt sowohl die medizinisch-pflegerischen Anforderungen als auch persönliche Vorlieben und Gewohnheiten.

Menschen mit Demenz benötigen eine speziell angepasste Betreuung, die sich mit dem Fortschreiten der Erkrankung verändert. In frühen Stadien liegt der Fokus auf der Förderung der Selbständigkeit, Orientierungshilfen und Gedächtnistraining. Mit zunehmender Demenz werden umfassendere Unterstützung bei Alltagsaktivitäten, enge Begleitung und klare Tagesstrukturen wichtiger. Unsere auf Demenz spezialisierten Betreuungskräfte bringen fundiertes Wissen über den validierenden Umgang mit Verhaltensänderungen wie Unruhe oder Aggressionen mit. Sie sorgen für eine sichere Umgebung, bieten sinnvolle Beschäftigungen an und achten auf regelmässige Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitszufuhr. Besonders wichtig ist zudem eine Kommunikation auf Augenhöhe – auch wenn verbale Fähigkeiten nachlassen. Die 24-Stunden-Betreuung ermöglicht es Menschen mit Demenz, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben, was oft zur Stabilisierung des Zustands beiträgt und das Wohlbefinden fördert.

Nach einem Schlaganfall ist eine umfassende Unterstützung für die Rehabilitation und einen sicheren Alltag entscheidend. Eine Betreuungsperson übernimmt wichtige Aufgaben wie die Hilfe bei der Mobilität (Transfer, Geh- und Bewegungsübungen), Unterstützung bei der Körperpflege und beim An- und Auskleiden sowie bei der Nahrungsaufnahme – insbesondere bei Schluckstörungen. Zudem kümmert sie sich um die korrekte Medikamenteneinnahme und die Begleitung zu Therapieterminen. Im häuslichen Umfeld führt sie Übungen zur Rehabilitation fort und unterstützt bei der Sprachtherapie durch regelmässiges Sprechen und Übungen. Die Betreuungsperson sorgt auch für einen strukturierten Tagesablauf, fördert die selbständige Durchführung von Aktivitäten und gibt emotionale Unterstützung bei der Bewältigung der neuen Lebenssituation. Durch die konstante Anwesenheit kann sie zudem mögliche Komplikationen früh erkennen und entsprechend reagieren. Für Schlaganfallpatienten wählen wir Betreuungspersonen mit spezieller Erfahrung in der Schlaganfallnachsorge und entsprechenden pflegerischen Kenntnissen aus.

Die Betreuung von Menschen mit Parkinson erfordert spezifisches Fachwissen und viel Geduld. Unsere auf Parkinson spezialisierten Betreuungskräfte kennen die typischen Symptome wie Bewegungseinschränkungen, Muskelsteifheit und Zittern und wissen, wie sie optimal unterstützen können. Die Betreuung umfasst die Hilfe bei der Mobilität und der Bewältigung von Alltagsaktivitäten, wobei besonders darauf geachtet wird, Bewegungsabläufe zu fördern und nicht zu überfordern. Ein wichtiger Aspekt ist die präzise Einhaltung des Medikamentenplans, da die Wirksamkeit der Parkinson-Medikamente stark zeitabhängig ist. Die Betreuungsperson unterstützt auch bei regelmässigen Bewegungsübungen, die von Physiotherapeuten vorgegeben werden, und achtet auf eine angepasste Ernährung bei Schluckbeschwerden. Zudem hilft sie bei der Bewältigung von nicht-motorischen Symptomen wie Schlafstörungen oder depressiven Verstimmungen und sorgt für eine sichere Wohnumgebung zur Sturzprävention. Bei fortgeschrittener Erkrankung wird die Betreuung entsprechend angepasst und intensiviert, wobei stets die Selbstbestimmung und Würde im Fokus stehen.

Eine Übergangsbetreuung nach einem Spitalaufenthalt ist darauf ausgerichtet, den Genesungsprozess zu Hause optimal zu unterstützen und einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten. Oft können wir innerhalb weniger Tage eine geeignete Betreuungsperson organisieren. Die Betreuungskraft übernimmt dann die notwendigen Unterstützungsleistungen: Sie hilft bei der Körperpflege und Mobilisation, sorgt für regelmässige und gesunde Mahlzeiten, überwacht die korrekte Medikamenteneinnahme und begleitet zu Nachsorgeterminen. Zudem entlastet sie durch die Übernahme haushälterischer Tätigkeiten. Die Dauer der Übergangsbetreuung kann flexibel gestaltet werden – von wenigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten, je nach Genesungsverlauf. Bei Bedarf kann sie nahtlos in eine langfristige Betreuung übergehen oder im Rahmen der gesetzlichen Kündigungsfristen beendet werden, wenn die Selbständigkeit wieder gegeben ist. Besonders vorteilhaft ist, dass die Bereitschaftszeiten der Betreuungsperson umfassend ausgestaltet werden können und diese auch nachts vor Ort ist, was gerade bei sturzgefährdeten Personen z.B. nach Operationen oder nach einem Krankenhausaufenthalt bedeutsam sein kann.

Gerade für alleinstehende Senioren ist eine Live-in-Betreuung durch die fest mit im Haushalt lebende Betreuungsperson besonders geeignet, da sie neben der praktischen Unterstützung auch soziale Kontakte und Sicherheit bietet. Die Betreuungskraft unterstützt bei Haushalt, Einkäufen, Mahlzeitenzubereitung, Körperpflege und Mobilität, begleitet zu Arztbesuchen und sorgt für eine sinnvolle Tagesstruktur mit gemeinsamen Aktivitäten. Besonders wichtig für alleinstehende Senioren ist der Aspekt der sozialen Teilhabe: Unsere Betreuungskräfte fördern aktiv den Kontakt zu Nachbarn, Freunden und Familie und begleiten zu Veranstaltungen oder Treffen. Sie unterstützen auch bei der Nutzung moderner Kommunikationsmittel wie Videoanrufen, um mit entfernt lebenden Angehörigen in Kontakt zu bleiben.
Alternativ kommt für Senioren mit geringerem Unterstützungsbedarf auch eine stundenweise Betreuung in Betracht. Diesen Service kann die Pflegevermittlung Schweiz jedoch nicht bieten.

Wenn es schnell gehen muss, können wir oft innerhalb weniger Tage eine Notfallbetreuung organisieren – z.B. bei Ausfall der bisherigen Betreuungsperson oder in anderen Akutsituationen. Unser Bereitschaftsdienst ist auch ausserhalb der Bürozeiten telefonisch erreichbar, um in Notfällen sofort reagieren zu können. Man muss sich jedoch darüber im Klaren sein, dass eine überhastete Organisation von Betreuung zuhause oft zulasten der Auswahl sowie der Gründlichkeit der Analyse der Gesamtsituation geht. Gerade bei Neukunden, deren Pflegesituation wir nicht detaillieren analysieren konnten, birgt dies das Risiko einer personellen Fehlbesetzung. Wenn eine Betreuung auf Dauer ausgelegt werden soll, lohnt es sich, eine alternative Unterbringung der betreuungsbedürftigen Person für ein oder zwei Wochen in einem «Ferienbett» in einer Pflegeeinrichtung zumindest in Betracht zu ziehen.